Eine Statue des Gottes Shiva StefanBreton - iStock

Witwenhilfe in Indien

Der Verein „OM SHANTHI e.V. – Hilfe für Witwen in Indien“ ist im September 2013 gegründet worden. Ziel des Vereins ist es, mit dazu beizutragen, dass Witwen und alleinstehende Frauen in Indien geachtet und ihre Menschenwürde respektiert wird. Das Unterstützungsangebot des Vereins verbindet sofortige Hilfe und Unterstützung zur Selbsthilfe für Frauen, alte Witwen und junge Witwen mit ihren Kindern.


Witwen in Indien
 

Verachtet, von der Familie oft verstoßen und als Unglücksbringerinnen geächtet sind 33 - 40 Millionen Witwen in Indien dazu verurteilt, nach dem Tod ihres Mannes ein Leben abseits der Gesellschaft zu führen. Das alte Ritual „Sati“, bei dem die lebendige Ehefrau auf dem Scheiterhaufen ihres Mannes verbrannt wurde ist heute verboten. Auf dem Land unter der armen Bevölkerung leben jedoch alte Traditionen in den Köpfen weiter. So ist heute eine Witwe sozial geächtet, also  lebendig tot. (Der Film „Water“ zeigt das Elend indischer Witwen in berührender Weise.)

Nachdem Annelie Etter im Winter 2007/2008 eine Begegnung mit einer betroffenen Frau auf der Straße hatte und etliche erschütternde Geschichten gehört hatte, fasste die Yogalehrerin spontan den Entschluss tätig zu werden und zu helfen. Was mit monatlich 65 Euro regelmäßiger monatlicher Almosenzahlungen an 13 Witwen aus ihrer eigenen Tasche begann, wuchs schnell zu einem kleinen Projekt heran, das heute von Freunden, Yogaschülerinnen und -schülern, Reiseteilnehmerinnen und -teilnehmern und Touristen aus aller Welt, die die Stadt Tiruvannamalai besuchen, getragen wird.

 


Das Frauenhaus Om Shanti
 

Von den 130 Witwen, die in den folgenden Jahren regelmäßige monatliche Unterstützung und medizinische Versorgung erhielten, bekommen jetzt die meisten mit Hilfe einer angestellten Sozialarbeiterin die ihnen von der Regierung zustehende Witwenrente. Es gibt  seit 2012 ein Frauenhaus: „Om Shanthi Old Age Home“. War es anfänglich als Hospiz gedacht, wo obdachlose Bettlerinnen in Frieden sterben können, so hat es sich inzwischen zu einem glücklichen Haus des Lebens entwickelt, wo sich die Witwen von ihren Traumata erholen. Langfristig gesehen ist das Ziel die Veränderung des Bewusstseins der Menschen in ländlichen Regionen, sodass die Frauen zukünftig ein Leben ohne Verachtung führen können. Seit Februar 2014 gibt es ein Ausbildungsprogramm für junge Witwen und alleinstehende Frauen in Not mit anschließender Beschäftigung bei der Partnerorganisation Shanthimalai Handicrafts Development Society, einer NGO, die Fair-Trade Artikel herstellt und verkauft.

 


Om Shanthi ist inzwischen Anlaufstelle für Frauen, Polizei und Dorfchefs geworden. Ein zweites Haus auf dem Gelände ist geplant. Seit September 2013 gibt es Om Shanthi e.V. in Bonn mit anerkannter Gemeinnützigkeit. Das Motto ist: "Bewusstsein ändern und Leben retten!" Es geht darum, den Frauen ihre Kraft, Würde und Selbstbewusstsein zurückzugeben, gerade dann, wenn ihre Situation aussichtslos zu sein scheint. 

Mehr Informationen gibt es auf der Website:
 

Webseite Om Shanthi e.V.