Vini-Yoga: eine Yogaphilosophie der besonderen Art
Der Begriff des Vini-Yoga ist vor allem in den letzten Jahren verstärkt innerhalb der Yogaszene in Gebrauch gekommen. Oftmals wird er fälschlicherweise als ein eigenständiger Yoga-Stil interpretiert und dargestellt. Doch Vini-Yoga ist in seinen Grundfesten etwas anderes. Wir beleuchten heute die Hintergründe des Vini-Yoga für Sie und geben einen tieferen Einblick in seine Yogaphilosophie.
Vini Yoga Übungen - Anfänge
Geprägt wurde Vini-Yoga von T.K.V. Desikachar, der in den sechziger Jahren begann, Yoga im Westen zu unterrichten. Ihm fiel auf, dass die Yogalehrenden zu dieser Zeit die gleiche Asana-Praxis ausübten und lehrten. Die gleichen Atemübungen und Meditationen wurden durchgeführt. Dabei vergaßen Sie jedoch auf die individuellen Hintergründe und Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler einzugehen, wie ihrer Kultur, dem Alter oder auch dem Gesundheitszustand. T.K.V. Desikachar war mit einem ganz anderen Yogabild aufgewachsen. Sein Vater Krishnamacharya (1888 – 1989) passte die jeweiligen Übungen stets an die Übenden an und wandelte diese sofort ab wenn sich an der individuellen Lebenssituation des Übenden etwas geändert hatte. Desikachar eiferte seinem Vater nach, indem er ebenfalls das Niveau und die Art der Übungen an seine Schülerinnen und Schüler individuell anpasste, nach dem Sutra aus dem dritten Kapitel Patanjalis „tasya bhumishu viniyoga“.
Hier taucht der Begriff „Vini-Yoga“ zum ersten Mal auf. Laut Desikachar handelt es sich nicht um einen bestimmten Yoga-Stil, sondern bezeichnet die Anwendung des Yoga passend auf die individuellen Bedürfnisse des Yoga-Übenden.
Vini Yoga Übungen - Heute
Vini-Yoga ist aufgrund dieses individuellen Charakters sowohl für Fortgeschrittene als auch insbesondere für Anfänger sehr gut geeignet. Diese können die Übungen nach ihren Bedürfnisse ausführen. Ziel ist innerhalb dieser Yogaphilosophie vor allem die Gesunderhaltung sowie geistige und körperliche Leiden zu mindern. Um die Wirkung jeden Asanas zu verstärken bauen diese aufeinander auf. Die bestimmte Abfolge von Sequenzen bereitet den Körper auf die Zielasana vor.
Zusätzlich sind in einer Vini-Yoga Unterrichtsstunde die Übungen genau auf die Teilnehmenden angepasst. Denn eine jede Übung hat eine andere Wirkung gegen verschiedenste Leiden, die es gezielt einzusetzen gilt. Während der eine mit Rückenschmerzen oder Verspannungen zu kämpfen hat, belasten den anderen eher mentale Probleme. Der Vini-Yogalehrende wird die Asanas und Pranayamas passend für jeden einzelnen Teilnehmenden seines Unterrichts zuschneiden und somit den individuellen Charakter des Vini-Yoga wahren. Er weiß, wie die einzelnen Übungen auf Körper und Geist wirken. Wichtig dafür ist auch, dass er verschiedene Variationen der Asanas kennt. Hat man etwa Beschwerden mit der Wirbelsäule, so kann eine klassische Form eines Asanas vielleicht sogar eher Schaden hervorrufen. Eine abgewandelte Form des Asanas dagegen hilft der Schülerin bzw. dem Schüler hingegen sehr gut.
Vini-Yoga setzt aber auch voraus, dass die Übenden dem Lehrenden gegenüber offen sind, ihm seinen Gesundheitszustand und seine Befindlichkeiten sowie Lebensumstände mitteilen. Nur so kann der Lehrende die Übungen am Übenden ausrichten und sie gezielt auf ihn anpassen.
Wir bieten Ihnen in diesem Jahr eine große Auswahl an verschiedenen Vini-Yoga-Reisen an. Lassen Sie sich von unseren erfahrenen Vini-Yogalehrenden individuell bei Ihren Asanas, Pranayamas und Meditationen während der Reise unterstützen und unterstützen Sie Körper und Geist auf diese Weise dabei, gesund und fit zu bleiben.
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