The Talalla Experience – Reisebericht aus Sri Lanka
Es ist Ende April. Eine heiße & feuchte Zeit auf Sri Lanka – der Perle des indischen Ozeans. Und ja, gerade in dieser Zeit präsentiert sich Sri Lanka wahrhaftig als eine Perle. Das satte Grün des Dschungels und die Farbenpracht der Orchideenblüten strahlen mir an jeder Ecke entgegen. Es ist früher Abend und der willkommene Fahrtwind weht mir durch mein Gesicht. Ich atme tief ein. Der warme und heftige Monsun-Schauer verdampft auf den Straßen und zaubert einen herrlichen exotischen Duft in die Luft. Ich bin schon ganz gespannt auf meine neue Bleibe der kommenden Tage: das Talalla Yoga Retreat auf Sri Lanka!
Es ist dunkel als wir endlich ankommen. Das letzte Stück zum Retreat windet sich durch kleine Straßen und ich habe das Gefühl, der Driver würde direkt am Strand eine Vollbremsung einlegen. Last Stop Mam! Okay. Ich steige aus. Es ist immer noch unglaublich warm und stockdunkel. Der Nachtwächter gibt mir ein Zeichen - ich soll ihm wohl folgen. Mein Koffer rumpelt auf kleinen Pflastersteinen hinter mir her. Eins steht fest: das ist eine groooße Anlage! Nach zwei Minuten sehe ich eine offene, mit Palmenblättern bedeckte Shala, in warmes Licht getaucht, fröhliche Stimmen erklingen, Sprachen aus aller Welt, es duftet noch nach Abendessen und von null auf gleich bin ich angekommen! „Welcome to Talalla Retreat, Madame!“
Zum „warm welcome“ gehört ein frischer Mango Juice und das junge Team an der Rezeption sucht meinen Zimmerschlüssel. Man habe mich bereits erwartet! Derweil kommt eine Familie an mir vorbei spaziert: „Hi there, welcome & nice to meet you!“ Sehr schön, ich muss mir wohl keine Gedanken darüber machen, ob ich mich hier als Alleinreisende wohlfühlen werde! Mein Zimmer ist gefunden und man geleitet mich zu meinem „Deluxe Room“. Wir laufen über einen schmalen Weg durch einen Palmenhain bis wir auf dem Berg (puh) in meinem Zimmer ankommen. Mein Zimmer und ich = Liebe auf den ersten Blick! Ein Himmelbett mit Moskitonetz, ein gemütliches kleines Sofa mit Blick in den schönen Garten und das Beste: eine offene Dusche! Wenn man genau hinschaut ist eigentlich alles hier offen konstruiert – von der wilden Vegetation & den wilden Tieren (Pfauen und Affen) trennen mich das erste Geschoss und ein paar Holzbalken. Über Nacht lässt man wohl die Bast-Rollos runter... Wie aufregend! Ich packe das Wichtigste aus, ziehe mir leichte Kleidung an und laufe nochmals zurück – das Abendessen roch zu gut um es mir entgehen zu lassen! Und ich werde belohnt: das reichhaltige Buffet lässt keine Wünsche offen. Es gibt traditionell- singhalesische Curries, eine Auswahl an Fisch oder Fleisch, direkt an Ort und Stelle gegrillt, frische Salate und eine Alternative für den westlichen Gaumen ist auch immer dabei. Der gegrillte Ananas-Crumble zum Nachtisch ist der krönende Abschluss!
Heute bin ich definitiv zu müde um mich zu den lebhaften Grüppchen an den großen Tischen zu gesellen. Ich schaffe noch gerade die richtige Kurve zu meinem Zimmer wiederzufinden und lege mich zufrieden in mein Bett. Ob sich heute Nacht ein Affe zu mir gesellt? Der letzte Gedanke vor einer friedlichen Nacht – ohne tierischen Besuch!
Um 6 Uhr werde ich wach. Perfektes Timing, denn um 7 Uhr findet der offene Yogakurs in der Beach Shala statt. Ich tausche Schlafhose gegen Yogapants und laufe zur Rezeption um mich für den Kurs anzumelden. 15$ für den 90min Drop-in Yogakurs. Ich schlendere vor zum Strand – endlich! Ich habe noch genügend Zeit um mir das gesamte Ausmaß der Anlage anzuschauen. Auf meinem Weg finde ich ein liebevoll und sauber-angelegtes Gewächshaus. Hier werden Gemüse & Kräuter für das Essen angebaut und dazwischen schießen ein paar Sonnenblumen in die Höhe! Bin ich wirklich auf Sri Lanka? Ein Blick auf die Orchideen & Palmen, die den Weg zum Strand säumen genügt für die Antwort. Das Rauschen der Wellen, der Wind in den Palmblättern, der Sand zwischen den Füßen... endlich bin ich hier! Die Talalla Bucht ist atemberaubend schön! Noch ist niemand am Strand und ich laufe aus der Anlage direkt auf den weichen, feinen Sandstrand um meine Füße vom warmen Meer umspülen zu lassen. Es liegt noch ein feiner morgendlicher Dunst über der Bucht – ein magischer Moment der sich tief in mir ausbreitet. Direkt vor der Beach Shala lege ich mich in die Hängematte und genieße. Urlaub, bist Du es?
Kurz vor 7 füllt sich Beach Shala, jeder nimmt einen Platz ein - mit Sea-View, versteht sich! Sarah, unsere Yogalehrerin heute Morgen, legt das Gayatri Mantra auf und zündet Räucherstäbchen an. Ein feiner Duft von Lotus und Vanille zieht an mir vorbei und verflüchtigt sich im gleichen Moment in der salzigen Meeresluft. Im Hier und Jetzt ankommen und diesen Moment wahrnehmen und genießen. Es fällt mir erstaunlich leicht! Sarah heißt alle Yogis auf Englisch willkommen und erkundigt sich nach unserer Erfahrung. Von Anfänger bis Yogalehrerin ist alles dabei! Keine leichte Aufgabe, aber Sarah nimmt es locker. Wir beginnen mit leichten Atemübungen um unser Prana zu erwecken und zu stärken. Der Blick schweift dabei über die weite Bucht. Sarah geleitet uns mit sanfter Stimme und gekonnten Ansagen in eine schweißtreibende Vinyasa Flow Stunde „Connect yourself with your breath and you’ll feel the strength within you.“ Am Ende der Stunde ertönt wieder das Mantra. Die warme Luft des anbrechenden Tages ist meine Decke, der wohlige Duft von Sarahs Aroma-Öl, welches sie mir leicht in meine Schläfen massiert, trägt mich für kurze Zeit tief in mein Shavasana. Anschließend chanten wir dreimal Om und werden in den Tag entlassen. „Enjoy your day!“
Langsam und aufmerksam laufe ich den geschwungenen Weg durch den Garten zum Restaurant wo das Frühstück bereits auf uns wartet. Ich lasse mich an einem Tisch auf der Terrasse nieder. Asoka, der nette Kellner mit dem breiten Grinsen, kommt sofort auf mich zu „Coffee or Tea, Madame?“. Zu mir gesellt sich gerade eine Gruppe junger Schwedinnen, die hier ihr Yoga-Teacher-Training macht. Wir kommen ins Gespräch – die Mädels haben sich gerade für den angebotenen Surf-Kurs eingetragen. Perfekt, das wollte ich auch unbedingt machen! Ich wollte gerade aufstehen und mich in der Liste eintragen, da läuft genau vor unserem Tisch ganz gemächlich ein Waran zwischen den Tischen entlang. Eine Riesen-Eidechse! Ich lasse mich zurück in den Stuhl fallen und staune. Spätestens jetzt erahne ich warum sie hier von der „Talalla-Experience“ sprechen.
Ich trinke einen Schluck von meinem frisch gebrühten Kaffee mit geschäumter Milch und ein zufriedenes Lächeln breitet sich tief in mir aus.
Es ist die Vorfreude auf alles was hier noch kommen mag und das Glück diesen Ort gefunden zu haben. Ayubowan!
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