Das Bio-Berghotel Ifenblick im Schnee
14.02.2017 Angela Dunemann

Reisebericht: Yoga und Skilanglauf in Balderschwang


Glückliche Gesichter während eines Schneespaziergangs
Yoga... Im Schnee...
Bewegung, frische Luft und Schnee im Balderschwang
Das Glück liegt im erlebten Augenblick
Eine alte Eibe begegnet den Wanderern am Wegesrand

Losgehen

Die Verheißung des Morgens atmen.
In die Stille des Unberührten aufbrechen.
Schlafende Häuser hinter sich lassen.
Wind im Gesicht spüren.
Dem neuen Jahr entgegenlaufen.
Mit eigenen Schritten hineinwandern.
Bekannte Wege wie Neuland erkunden.
Ins Weite wollen.
Dem Ungewissen vertrauen.
Aus der Dunkelheit heraustreten.
An den Beginn setzen.
Mit den Knospen rechnen.
Den Himmel offen sehen.
Alles für möglich halten.

Anfangen

(Inken Christiansen)

 

Als ich diesen Text vor der Reise an alle neun Teilnehmer (sieben Frauen und zwei Männer) verschickt habe, war mir nicht bewusst wie treffend er zu dem, was wir dann erleben würden, passt.

Alle hatten sich aufgemacht, den mehr oder weniger stressigen Alltag eine Weile hinter sich zu lassen. Wir freuten uns auf Bewegung und frische Luft im winterlichen Balderschwang im Bio-Berghotel Ifenblick, auf kleine Ruheoasen im Yoga, leckeres Essen und einfach mal viel Zeit nur für sich.

Schon die Anreise mit verspäteten Zügen machte deutlich, es braucht Gelassenheit und Vertrauen, um Neues zu wagen. Schließlich kamen wir trotz aller Widrigkeiten und Kopf schütteln über die Logistik der Bahn pünktlich zum Abendessen an.

Die familiäre und warme Atmosphäre des Bio-Berghotels Ifenblick lullte uns sofort angenehm ein wie eine warme Decke. Die ersten Gespräche ließen schon erkennen, es gibt viele Gemeinsamkeiten, Offenheit und Neugierde für das was kommt.

Der erste Tag stand im Zeichen des Ankommens. Nina, Burkhard und Matthias lockte es sofort, die mitgebrachten Langlaufski auszuprobieren. Sie kamen mit roten Wangen und begeistert von der ersten Tour zufrieden abends ins Yoga. Wir anderen machten einen gemütlichen Schneespaziergang und freuten uns wie Kinder durch das manchmal tiefe Weiß zu stapfen und Schneeflocken auf der Haut zu spüren. Wir begegneten dabei der alten Eibe, die aus einer anderen Zeit stammt und wohl schon etwa 2000 Wintern getrotzt hat.

In dem Wissen, dass fast zu jeder Tageszeit leckere kalte und warme Speisen, heißer Tee und Kaffee im Restaurant auf durchgefrorene und hungrige Wanderer warten, war das Heimkommen jedes Mal ein Vergnügen. Anschließend fühlten wir uns im Wintergarten, im Spabereich, beim Yoga im Quellraum oder in unseren Zimmern gemütlich aufgehoben. Wir genossen die kuschelige Wärme während draußen hinter den großen Panoramafenstern so mancher Schneesturm brauste. Nach einem heißen Saunagang im schaukelnden Hängesessel zu liegen und in die verschneiten Tannen zu schauen war Balsam für Körper und Seele.

Wir konnten endlich mal wieder richtige Winterstimmung erleben mit allem was wir aus Kindheitstagen so in Erinnerung haben.

Der zweite Tag begann mit der Frage, probiere ich mich heute auch einmal auf Skiern? Für einige der Frauen war es das erste Mal für andere lagen die Skierfahrungen lange zurück. Burkhard hatte als „privater Skilehrer“ seine Unterstützung angeboten. So kam es, dass bei schönstem Sonnenschein kurze Zeit später Elke, Kerstin, Simone und Ulrike vom „Lasso“ eingefangen sich auf den glatten Skiern zu halten versuchten, das Bremsen und Verkanten zu üben und ihren Standpunkt zu behaupten. Ohne Stöcke wurde dann mit den Skiern Yoga in den Schnee gestapft.

Die vorbereitenden Übungen im Yoga, das Dehnen und Kräftigen der benötigten Muskeln sowie die Gleichgewichtshaltungen machten es sicherlich ein bisschen leichter. Am Ende des Tages hatten alle Frauen die erste kleine Skitour absolviert, waren begeistert und mächtig stolz auf sich, trotz diverser unfreiwilliger „Schneekontakte“ nicht aufgegeben zu haben. Das Falltraining war vermutlich eine gute Hilfe. Jetzt waren im Yoga vor allem sanfte Lockerungsübungen und viel Entspannung gefragt.

So gingen die Tage weiter mit Yoga, Ski- und Schneeschuhtouren, Wanderungen, viel Zeit zum Faulenzen und es sich gut gehen lassen. In den täglichen kleinen Gesprächsrunden wurde deutlich, dass alle von Tag zu Tag besser abschalten konnten und dabei waren, neue Kräfte zu sammeln. Angelika und Helene waren nach einigen Tagen ebenfalls entschlossen das Skifahren zu testen und Burkhard kam wieder in „Einsatz“. Wie die anderen freuten sie sich über diese neuen, sicherlich z.T. aufregenden Erfahrungen.

Am Ende der Woche fühlten wir uns alle miteinander verbunden wie die Bäume im Wald, vitalisiert, gestärkt und gleichzeitig zur Ruhe gekommen.

Im Strahlen der Augen war erkennbar, wenn wir uns und dem Leben vertrauen ist alles möglich. Das Glück liegt im erlebten Augenblick.

Angela Dunemann

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