Gruppenfoto der Trekkingtruppe in Mustang, Nepal
30.12.2014 Gisela B.

Reisebericht: Wo liegt denn Mustang Nepal?!


Weite Landschaft in Mustang Nepal
Festliches Treiben in Mustang, Nepal
Die Weite des Landes ist in Mustang Nepal spürbar
Menschen in Mustang, Nepal
Behangliche Einsamkeit in Mustang, Nepal

"Eigentlich sollte es nach Tibet gehen: vier Wochen Trekking mit Umrundung des heiligen Berg Kailash, eine geführte Gruppenreise mit maximal 16 Teilnehmern - für meine Freundin Angelika und mich seit Jahren das Traumziel. Doch drei Wochen vor Abflug die Hiobsbotschaft vom Reiseveranstalter "Neue Wege": China schließt die Grenze zu Tibet für alle Touristen! Von unserem Ausgangspunkt Kathmandu, Nepals Hauptstadt, kämen wir also nicht weiter in das von den Chinesen besetzte Nachbarland. Was nun? Der Urlaub war eingereicht, die Reise mit mehreren Flügen gebucht und bezahlt, Trekkingausrüstung überholt bzw. ergänzt, die Kondition monatelang durch regelmäßiges Training auf Vordermann gebracht (immerhin sollte es bis auf 5.600 Meter gehen) und mental standen alle Sinne auf körperliche Herausforderung, Berge, Abenteuer - und die Vorfreude auf ein Wiedersehen mit Nepal, das wir schon mehrmals besucht hatten.

Die Lösung hieß "Trekking im Königreich Mustang", ein kurzfristig vom Reiseunternehmen zusammengestelltes Ersatzangebot nach Mustang Nepal. Nach einigen Änderungswünschen von unserer Seite (Streichung mehrerer uns bereits bekannter Übernachtungsorte, kürzere Reisezeit mit Vorverlegung des Rückfluges) stand nach zwei etwas bangen Wochen das neue Trekkingprogramm fest, wenige Tage vor dem geplanten Abflug. Die angenehme Überraschung dabei: die Reisegruppe bestand nur aus uns beiden, mit eigenem englischsprachigem Reiseleiter und einem Träger für unsere beiden Reisetaschen. Die unangenehme Überraschung: letztere durften statt der üblichen 30 Kg pro Träger, wie wir es von den früheren Trekkingtouren kannten, zusammen nur 20 Kg wiegen, also 10 Kg pro Person - eine Herausforderung! In den Rucksack sollten nur die Dinge kommen, die wir während des Tages beim Wandern brauchten, wie Fotoausrüstung, warme Kleidung für alle Fälle, etwas Proviant, Taschenmesser, natürlich Geld (in diesem Fall nepalesische Rupies) und - ganz wichtig - das Trinksystem, ein Plastiksack für Wasser mit einem Schlauch nach draußen, das einem erlaubte jederzeit zu trinken, ohne dabei extra den Rucksack ablegen zu müssen.

Nach rund 14 Stunden Flug mit Zwischenstopp in Neu Delhi/Indien landen wir in Kathmandu, wo uns Pasang Phuri Sherpa, kurz "Phuri", erwartet, unser Reisebegleiter für die nächsten 18 Tage. Freudig erwidern wir sein herzliches "Namaste!" (Betonung auf der letzten Silbe), das traditionelle Begrüßungswort in Nepal, und lassen uns die Kata um den Hals legen, einen hauchdünnen Schal, der Glück bringen und uns willkommen heißen soll. Unser sympathischer Reisebegleiter stammt, wie der Name schon sagt, vom Volk der Sherpa, die hauptsächlich im Everest-Gebiet leben und als wichtigste Helfer bei den großen Himalaya-Expeditionen bekanntgeworden sind. Auf meine bescheidenen Kenntnisse der nepalesischen Sprache reagiert er begeistert mit einem beachtlichen Wortschatz in Deutsch, und wir deklarieren spontan die kommenden gemeinsamen Tage als zusätzlichen "Bildungsurlaub" mit gegenseitigem Unterricht in unseren Muttersprachen - der Grundstein für zahlreiche angeregte, oft lustige Unterhaltungen, auf jeden Fall viel Spaß!

Zwei Tage haben wir für Kathmandu Zeit, einen vor, einen nach unserer Trekkingtour. Der Verkehr in Nepals Hauptstadt scheint uns noch chaotischer und lärmender geworden zu sein seit unserem letzten Aufenthalt. Unzählige Mopeds hupen mit den sich dicht an dicht voranschiebenden Autos um die Wette. Gelblicher Smog hängt über der Stadt; einige Passanten tragen Mundschutz. An größeren Kreuzungen versuchen Polizisten Ordnung in das Gewühl zu bringen; Ampeln gibt es nicht.

Gemeinsam beschließen Angelika und ich mit Phuri, was wir besichtigen wollen. Ein erster großer Vorteil, dass wir nur zu zweit sind; mit einer großen Gruppe wäre das nicht gegangen. So lernen wir endlich das einige Kilometer außerhalb Kathmandus liegende hinduistische Heiligtum Bodhanilkanta aus dem 7. Jahrhundert kennen: eine aus einem einzigen Felsstück gearbeitete Statue des schlafenden Vishnu auf einem Schlangenbett inmitten eines kleinen künstlichen Teiches.

Den wichtigsten hinduistischen Pilgerort in Nepal, Pashupatinath, kennen wir zwar schon, ein Besuch lohnt sich aber immer. Die Tempelanlage liegt direkt am heiligen Fluss Bagmati, an dessen Ufer täglich die Totenverbrennungen unter den Augen der Besucher, also auch der zahlreichen Touristen, stattfinden - für uns "ungläubige" Europäer etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch faszinierend. Die Asche wird später den Fluten des Bagmati übergeben, in denen aber gleichzeitig auch die Hindus ihre täglichen rituellen Waschungen durchführen...

Ein absolutes Muss für Angelika und mich ist der Stupa von Bodnath, der größte Stupa des Landes, über 2000 Jahre alt, zum Weltkulturerbe gehörend und das religiöse Zentrum der hiesigen Buddhisten. Unter Stupa versteht man ein halbkugelförmiges Heiligtum mit hohem Symbolgehalt, in seiner Form einem dreidimensionalem Mandala entsprechend, oft Hort einer heiligen Reliquie. Solche religiösen Bauten werden grundsätzlich im Uhrzeigersinn umrundet. Wir tun es den vielen buddhistischen Pilgern und Gläubigen nach, wandern mit Phuri mehrmals um das eindrucksvolle Bauwerk und setzen dabei die zahllosen Gebetsmühlen an seinem untern Sockel in Gang, ebenfalls im Uhrzeigersinn. So sollen die in ihnen enthaltenen Gebetsformeln vervielfacht werden. Vielleicht hilft es ja für einen guten Verlauf unserer Trekkingtour...

Der Durbar-Platz (Weltkulturerbe!) im Zentrum von Kathmandu steht auch noch auf unserem Programm. Hier stehen an die 50 bedeutende alte Tempel und Monumente, u.a. der Königspalast. Vor 8 Jahren war er noch für die Öffentlichkeit gesperrt, heute enthält er ein Museum, das sich vor allem mit den früheren Königsfamilien befasst. In dem großen Flachdachgebäude gegenüber gehen wir Frauen anschließend unseren ganz weltlichen Interessen nach und kaufen in unserem Lieblingsgeschäft Pashmina-Schals, in Nepal gefertigt und weitaus preiswerter als bei uns.

Mustang Nepal, unser eigentliches Ziel, liegt nordwestlich von Kathmandu inmitten der Bergwelt des Himalaya und grenzt im Norden direkt an Tibet. Unsere 12-tägige Trekkingtour startet in Jomsom (ca. 2.700 m), administratives Zentrum der Mustang-Region und weit und breit der einzige Ort mit einem Gebirgsflugplatz. Nur kleine Flugzeuge können hier landen. So fliegen wir zunächst von Kathmandu nach Pokhara, ein wunderschön gelegenes Städtchen zwischen dem Phewa-See und der Bergkette der Himalaya-Riesen, und steigen dort um in eine kleinere Maschine von "Yeti-Airlines". Eine Stewardess in tibetischer Tracht verteilt Bonbons, Saft und - da hat sich seit dem letzten Mal nichts geändert - Wattebäusche für die Ohren. Schon jetzt ist uns ein wenig abenteuerlich zumute: alle Fluggesellschaften Nepals stehen auf der "EU-Blacklist, d.h. ihre Maschinen entsprechen nicht unseren Qualitätsstandards, und wir mussten schon vor Reiseantritt eine Erklärung unterschreiben, dass wir von unserem Reiseunternehmen darüber aufgeklärt worden sind. Dazu kommt die ungewöhnliche Lage des Flugplatzes von Jomsom - er liegt am Kali-Gandaki-Fluss, der hier zwischen den beiden Achttausendern Dhaulagiri und Annapurna das tiefste Tal der Erde durchläuft - und ein daraus folgendes, für den Luftverkehr unangenehmes Phänomen: jeden Tag zieht die warme Luft aus der südlichen Tiefebene in Richtung kalter Norden und erfährt durch diesen schmalen Kanal einen Sog mit solchen Windstärken, dass Flüge nicht mehr möglich sind. Das beginnt zwischen 10 und 12 Uhr und hält dann bis zum Abend an. Unser Flugzeug schafft es vorher...

Wir lernen unseren Träger kennen: Robin, 20 Jahre alt, Student aus Kathmandu und so zierlich, dass wir ihm nur mit schlechtem Gewissen unser doch mehr als 20 Kg schweres Gesamtgepäck überlassen. Die beiden Reisetaschen werden fachgerecht zusammengebunden, auf seinen Rücken gehievt und mit einem breiten Stirnriemen um den Kopf fixiert. Das Trekking kann beginnen!

 

Wir folgen dem alten Karawanenweg Richtung Kagbeni (2.900 m). Diese Strecke kennen wir bereits von unserer Annapurna-Umrundung, nur in umgekehrter Richtung. Damals mussten wir durch das breite Flussbett des Kali Gandaki laufen. Heute macht eine Schotterstraße weiter oberhalb auch Autos diesen Teil Nepals zugänglich. In dem mittelalterlichen Ort befindet sich die Grenze zu dem ehemals verbotenen Gebiet Mustang, das von der tibetischen Grenze im Norden bis nach Kagbeni im Süden allgemein als "Upper Mustang" bezeichnet wird. Erst 1992 wurde diese von der Außenwelt abgeschnittene Region für westliche Besucher freigegeben. Um kulturelle Traditionen und Umwelt von diesem (laut Reiseführer) "Kleinod tibetischer Kultur und Landschaft in Nepal" zu schützen, dürfen jährlich nur 1000 Trekker in organisierten Gruppen durch Upper Mustang ziehen und bedürfen einer Genehmigung sowie Zahlung einer Tagesgebühr. Obwohl das alte buddhistische Königreich Mustang inzwischen ein Distrikt Nepals ist und unter seiner Verwaltung steht, gibt es auch heute noch einen König und seinen Sohn, den Prinzen, die in der Hauptstadt Lo Manthang wohnen. Das ist auch unser Ziel, das nördlichste auf unserer Rundtour. Zunächst aber haben wir das Glück, in Kagbeni einer Puja (religiöses Ritual der Buddhisten) beiwohnen zu dürfen; der Neubau des hiesigen Klosters soll von einem bedeutenden Lama (hoher buddhistischer Priester) gesegnet werden. Ein farbenprächtiges Bild mit den Mönchen in ihrer Festtracht - und ein Heidenlärm beim Spielen auf den traditionellen Musikinstrumenten.

Der Trek führt durch fast gänzlich baumlose Landschaft, meist auf breiten Lehm- und Schotterpisten, später immer häufiger über schmale unbefestigte Pfade; asphaltierte Straßen gibt es nicht. Es ist ein ständiges Auf und Ab, mit sehr viel Staub, unter heißer Sonne und einem durchweg strahlend blauem Himmel. Manchem könnte die Landschaft trostlos erscheinen, doch Angelika und ich sind immer wieder fasziniert und begeistert von den unterschiedlichen Farben der hintereinander liegenden Bergketten, den teilweise bizarren, durch Erosion entstanden Formen, den weiten Tälern, der Einsamkeit und vor allem der Stille. Nur gelegentlich treffen wir auf Maultierkarawanen, die sich schon von weitem durch ihr Glöckchengebimmel und die Rufe der Treiber ankündigen, oder auf kleine Grüppchen anderer Trekker. Meist geschieht das an den exponierten höheren Stellen oder Pässen, die durch Steinhaufen und die typischen bunten Fähnchen markiert sind und wo man gerne eine Verschnaufpause einlegt. Erreicht man nach mehr oder weniger anstrengendem Aufstieg solch einen Ort, sammelt man vorher einen Stein auf und wirft ihn beim Vorbeigehen - natürlich im Uhrzeigersinn - mit dem Ausruf "Sso sso sso hadjalo!" auf den Haufen. Manchmal kommen wir an malerischen Chörten vorbei, der tibetischen Version von Stupas, die mit ihrem vorwiegend roten Anstrich einen erfreulichen Farbklecks in die graubraune Landschaft bringen.

Ortschaften in Mustang Nepal sind rar, bestehen manchmal nur aus drei Häusern. Dort kehren wir meist ein zum Lunch und trinken den köstlichen einheimischen Masala-Tee, ein schwarzer, süßer Tee mit viel Milch und Kräutern, hauptsächlich Kardamom, oder Minztee mit echten Minzeblättern. Übernachtet wird in größeren Teehäusern, die alle eine ähnliche Bauweise aufweisen: durch den Haupteingang gelangt man in einen rundum geschlossenen Hof mit einem offenen Rundgang im ersten Stockwerk, von dem die Türen zu den einzelnen Schlafkammern abgehen. Wir schlafen in unseren Schlafsäcken auf den mit Laken bezogenen Betten. Zu unserem Erstaunen gibt es meistens Strom, so dass wir nur selten unsere Stirnlampen benutzen müssen. Selten haben wir ein eigenes Waschbecken, und dann nur mit kaltem Wasser, und das Duschen wird zu einem Wunschtraum für die Rückkehr... Mit Teppichen bedeckte durchgehende Sitzbänke ziehen sich an den Wänden der Speiseräume entlang, davor niedrige kastenförmige Tischchen, meist bunt bemalt. Leider erleben wir nicht einmal einen der gemütlichen Bolleröfen, wie wir sie von unseren früheren Nepalreisen kennen. Wald gibt es nicht mehr in Mustang, Holz ist zu kostbar und wird höchstens zum Kochen verwendet. Also müssen wir uns abends immer dick anziehen, denn bei teilweise 4 °C draußen wird es auch drinnen ungemütlich kalt. Ein schönes Erlebnis: als es einmal gar zu kalt im Essraum wird, bringt uns Phuri einfach nebenan in die warme Küche, wo wir die wunderbare Chance bekommen der Hausfrau bei der Arbeit zuzusehen. Das Abendessen, immer gleich nach unserer Ankunft aus dem erstaunlich reichhaltigen und sehr schmackhaften Angebot der Speisekarten ausgesucht und über unseren Sherpa in der Küche bestellt, wird später auch von ihm persönlich serviert. Für ihn und die anderen Führer und Träger gibt es erst, wenn alle Gäste versorgt sind, das Dinner, immer Dhal Bhaat, das nepalesische Nationalgericht aus Reis, Linsen und Gemüse.

 

Die Menschen begegnen uns immer sehr freundlich und interessiert an unserer Herkunft. Deutschland scheinen sie alle zu kennen ("Ah! Fußball-Weltmeister!"). Die Frauen tragen grundsätzlich tibetische Tracht mit den typischen querstreiften bunten Schürzen, haben, dessen ungeachtet, aber alle, jedenfalls die jüngeren, ein Handy dabei. Oft fühlen wir uns wie bei einer Zeitreise Jahrhunderte zurückversetzt. So wird z.B. beim Dreschen noch von mehreren Leuten mit Stöcken das Korn aus dem Getreide geschlagen, oder die Wäsche am Dorfbrunnen oder Fluss per Hand auf den Steinen geknetet. Auch die kleinen Ortschaften tragen dazu bei mit ihren engen, Schutz vor dem ewigen Wind bietenden Gassen, unverputzten Häusern aus Naturstein, glaslosen Fenstern und düsteren Eingängen, oder die uralten Klöster mit ihren Wandmalereien und alten Schriften, wahre Schätze. Lo Manthang, das kulturelle Zentrum von Upper Mustang, entspricht so gar nicht unserer Vorstellung von einer Hauptstadt. Sie ist zwar die größte Ortschaft auf unserer Trekkingtour und von einer Mauer umgeben, doch die gepflasterten schmalen Gassen sind leer, keine Autos, keine Mopeds, nur vereinzelt ziehen schwer mit Heu beladene Einheimische an uns vorbei oder rufen spielende Kinder lachend "Namaste!" Auf den flachen Dächern haben die Menschen Holz zum Trocknen geschichtet, ein Zeichen des Wohlstands: je mehr Holz, desto reicher die Familie. Aber: es gibt kleine Geschäfte und wir können sogar Ansichtskarten kaufen. Allerdings keine Briefmarken, die müssen wir in Jomsom besorgen.

Angelikas Wanderstiefel zeigen von Tag zu Tag bedrohlichere Veränderungen. Anfangs war nur ein kleiner Spalt außen an der Sohle zu sehen, doch er wird nach jeder Tour dramatisch größer. Obwohl wir mit Klebeband und Schnur ein weiteres Ablösen kurzfristig stoppen können, siegt am Ende die stundenlange Belastung durch das Wandern und Klettern über das unebene, teilweise scharfkantige Terrain. Zwei Sohlenlagen bleiben auf der Strecke, die letzte hält bis zum vorletzten Trekkingtag überraschend lange durch. Doch dann muss sich meine Freundin schweren Herzens von ihren durchlöcherten Bergschuhen trennen. Der Rest der Reise ist auch mit ihren robusten Halbschuhen zu schaffen. Die Gehzeiten von durchschnittlich 8 Stunden am Tag machen uns weniger zu schaffen als die zunehmende Höhe. Die zwei Tage in Lo Manthang mit seinen 3.760 Metern Höhe bieten uns dabei eine gute Möglichkeit zur Akklimatisation. Dennoch wird die längste Tagestour - 11 Stunden, mit gleichzeitigem Aufstieg zum höchsten Punkt (4.218 m) unserer Reise - vier Tage später für mich zu einer unerwartet harten Belastung. Nur mit Mühe schleppe ich mich hinter Angelika und Phuri her zum Paha-Pass hinauf. Der stundenlange Abstieg wird durch außergewöhnlich starken Wind mit heftigen Sturmböen, aufgewirbeltem Staub und Temperaturabfall erschwert - ein Ausläufer des Unwetters in Indien und/oder Vorläufer der schlimmen Schneekatastrophe im Annapurna-Gebiet wenige Tage später?

Wir haben Glück gehabt mit dem Wetter. Als wir am übernächsten Tag wieder unseren Ausgangspunkt Jomsom erreichen, verschwindet die Sonne immer häufiger hinter Wolken und der stürmische Wind will gar nicht mehr aufhören. Angelika und ich haben uns in Anbetracht der langen Wartezeit in Pokhara bis zu unserem Anschlussflug nach Kathmandu entschlossen stattdessen lieber mit Phuri per Auto von dort zurückzufahren. Die Umbuchung macht kein Problem - wieder ein Vorteil unserer kleinen "Gruppen"größe.

Die etwa 6-stündige Fahrt zur Hauptstadt treibt unseren Adrenalinspiegel allerdings erheblich in die Höhe. Der dichte Verkehr scheint unseren Fahrer und seine Kollegen überhaupt nicht zu beeindrucken: trotz Gegenverkehrs wird überholt, und obwohl für das nachfolgende Einfädeln unserer Meinung nach eigentlich kein Platz ist, passen wir dann doch irgendwie in die Kolonne - jedes Manöver natürlich von lautem Dauerhupen begleitet. Schon kurz hinter Pokhara fallen die ersten Tropfen; Kathmandu erleben wir erstmals bei strömendem Regen. Das macht uns die Aussicht, dieses schöne Land verlassen zu müssen, etwas leichter.

Der Abschied von Phuri fällt schwer; der zuverlässige, immer fröhliche Sherpa ist uns ans Herz gewachsen. Feierlich legt er am letzten Tag in Kathmandu, kurz vor dem Abflug, jeder von uns eine besonders schöne Kata um den Hals. Wir kommen wieder!"

Nepal Reisen

 

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