Reisebericht Portugal: Am Portugiesischen Strand im Yin Yoga versunken
Ein letzter Abend vereint die Gruppe aus unterschiedlichen Teilen Deutschlands und der Schweiz, die durch intensive Yogapraxis und gemeinsamen Austausch zu einer Gemeinschaft geformt wurden. Freudvoll begrüßt man sich mit strahlenden Gesichtern, die dennoch einen Hauch von Wehmut verbergen, denn man weiß, es wird der letzte Abend in dieser Runde sein.
Es ist sehr selten, dass Menschen sich schnell in einer kleinen Gemeinschaft ganz nahekommen. Und dennoch ist genau das der Zauber, den so eine Reise in sich tragen kann, wenn man sich ohne Erwartungen hineinbegibt, sich öffnet.
Es ist Samstagabend südlich des beschaulichen Ortes Viano do Castelos, als die letzten Teilnehmenden angekommen sind, die schönen Räume bezogen haben und es schaffen einige kurze Eindrücke von der wundervollen Hotelanlage, direkt an einem Surferstrand gelegen, zu erhaschen. Die Terrasse hat eine anmutige Stimmung nach dem Sonnenuntergang und die Welt scheint ganz friedlich und still zu sein.
Noch etwas scheu und zurückhaltend stellen sich die einzelnen Teilnehmenden vor und der Plan für die Yogawoche in den kommenden Tagen im Hotel Feel Viana wird vorgestellt. Es stehen eine Morgen- und eine Abendeinheit an. Der Tag beginnt mit kraftvollem Ashtanga-Yoga, um den Tag intensiv mit Prana, der Lebensenergie, zu starten, und schließt mit weichem Yin Yoga ab. Das Loslassen im Yin Yoga verhilft alles Negative abzutragen und die tiefen Strukturen in uns zu entspannen. Ein finales Auftauen, bevor es zum Tagesabschluss geht.
Die Teilnehmenden sind unterschiedlich erfahren im Yoga aber gleich offen. Doch deutliches Interesse und entgegenkommendes Vertrauen ermöglichen eine sehr positive und warme Atmosphäre von der ersten Sitzung an. Man merkt sofort, dass Ashtanga-Yoga bei den Teilnehmenden unterschiedlichen Alters physisch mehr abverlangt und genau das macht es so spannend, denn alle wollen! Das sind die Momente, in denen man sich freut, Yogalehrerin zu sein, denn man weiß: die Schüler:innen meinen es ernst und werden langfristig davon profitieren. Bei den Adjusments werden kleine Hilfestellungen zu hochwirksamer Anpassung der einzelnen Asanas und man merkt, wie die SchülerInnen Stück für Stück an Eifer zulegen.
Ein absolut köstliches Frühstücksbuffet mit allem, was das Herz und ein gesunder Körper begehrt, rundet dann die Morgensession ab. Nun darf man sich zurückziehen und das erste Mal den Strand in Ruhe anschauen. Das Wetter ist perfekt und die Surfer nutzen gut vorbereitet die Sonne und den Wind mit viel Sonnencreme im Gesicht.
Wir treffen uns am späten Nachmittag zu der Yin Yoga Session. Weiche Musik, langanhaltende sanfte Asanas scheinen den Sonnenuntergang auch nochmals in die Gesichter zu übertragen. Weich, warm und still werden die Gesichter der Teilnehmenden, als wir uns in der Abschlusssequenz in Shavasana, der Entspannungsposition, ausstrecken und die Augen schließen.
Dann sind wir bereit für das Abendessen. Die Teilnehmenden sind begeistert von den Köstlichkeiten der Karte und alle Gänge halten, was sie versprechen. Die 4 Sterne des Hotels sind wahrlich verdient, sowohl in der Küche wie auch vom freundlichen und hilfsbereiten Personal. Die Landschaft steht diesen in nichts nach.
In den folgenden Tagen ist die Entwicklung stetig steigend. Aus einer Runde von Teilnehmenden entsteht eine kleine Familie und man öffnet sich in den Gesprächen immer mehr. Dankbarkeit, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt sind wundervolle Eigenschaften dieser Gruppe geworden.
Als kleine Bonbons werden zusätzlich Aerial-Yoga und Yoga-Nidra angeboten. Auch eine Gehmeditation am Strand und Meditationssessions in den windgeschützten Stranddünen erweitern unser Programm. Viele neue, spannende und lustige Erlebnisse werden gesammelt. Man kann wohl beim Aerial Yoga „gut abhängen“, die Schwerelosigkeit in den speziellen Tüchern erleben und kopfüber die Welt aus einem anderen Blickwinkel wahrnehmen. Bei der Meditation vereint hingegen die Stille die Teilnehmenden scheinbar auf einer noch tieferen Ebene und sogar erste Tränchen werden vergossen. Trost und Umarmungen machen die Szene am Strand bei Sonnenuntergang zu unvergesslichen Momenten. Es steht fest, diese Reise ist was ganz Besonderes.
Ich freue mich auf weitere, bewegende Reisen. Und vielleicht sind Sie beim nächsten Mal dabei, wenn wir gemeinsam in die Tiefen des Yogas eintauchen.
Herzlichst, Ihre Jorinde Messlinger
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