Reisebericht Madeira: Vini-Yoga - eine Auszeit im Hotel Estalagem
Ohne Erwartungshaltungen traf ich mich Ende Februar mit meinen vier Berliner Yoga-Frauen am Flughafen Tegel. Sie kannten einander nicht, aber wir alle freuten uns auf die kommende Zeit miteinander.
Gleich nach Ankunft in Funchal lernten wir die fünfte Wahl-Berlinerin kennen. Unser Shuttle-Bus stand schon vorm Flughafengebäude, um uns abzuholen. Die ersten Sonnenstrahlen brachten uns allen ein Lächeln ins Gesicht. Wir waren im Frühling angekommen.
Nach ca. 30 Minuten Fahrtzeit begrüßte uns sehr freundlich und hilfsbereit das Hotelpersonal des Hotel Estalagem. Meine Yoga-Frauen waren gleich von der Hotelatmosphäre begeistert. Ein kleines Paradies erwartete uns.
Bei unserem ersten Abendessen lernte ich die anderen sechs Teilnehmerinnen kennen und es stellte sich relativ schnell heraus, dass sich eine lustige Frauengruppe gefunden hatte. Ihre Erfahrungen mit Yoga waren breit gefächert, aber ich freute mich auf die kommende Herausforderung den zehn enthusiastischen Frauen meine Liebe zum Yoga näher zu bringen.
Am nächsten Morgen begann unsere Praxis - um halb acht. Der Raum, tagsüber eine Bar, sollte von nun an unser morgendliches Zuhause sein. In den ersten dreißig Minuten wärmten uns Heizkörper, aber nach und nach strahlten nicht nur unsere Fingerkuppen, sondern die aufgehende Sonne ließ unsere Herzen leuchten und mit fokussiertem Blick auf den Ozean konnten wir Spanda, das Kontrahieren und Expandieren der Wellen mit in unsere Praxis einbauen.
In der Woche versuchte ich morgens eine fließende Flow-Yoga-Praxis mit Elementen des Anusara-Yogas an meine Teilnehmerinnen anzupassen. Ein täglich ausgewähltes Herzthema begleitete unsere Praxis. So gesellten sich nicht nur Ganesha und Hanuman zu uns, sondern auch yogische Themen wie Spanda, Duhkha und Sukha beschäftigten uns. Auch gingen wir in einem Gespräch zu zweit der Frage nach: „Was ist Yoga für mich?“.
Im Anschluss erwartete uns hungrige Frauen ein äußerst leckeres Frühstück. Ein Buffet mit liebevoll klein geschnittenen Obststückchen, sowie frischem Rührei, Käse, Schinken und diversen Brotsorten. Für mich war der Höhepunkt der „Kuchentisch“. Obwohl ich keine Kuchenesserin bin, verfiel ich den Leckereien aus Schokolade, Creme und Obst.
Die Zeit zwischen dem Frühstück und der zweiten Praxis verbrachten wir individuell. „Faul“ und lesend am Pool, unterhaltend im Whirlpool, entspannt in der Sauna oder still bei einer Ganzkörpermassage.
An zwei Tagen erkundeten einige von uns die eindrucksvollen Levadas. Dafür stand uns ein kostenfreier Shuttle-Bus zur Verfügung, der uns zum Einstiegsort brachte. Levadas sind künstliche Wasserläufe, mit denen Wasser aus den niederschlagsreicheren Gebieten im Norden und im Zentrum der Insel zu den landwirtschaftlichen Anbaugebieten im Süden geleitet wird. Man läuft durch wunderschöne Täler mit Eukalyptus- und Lorbeerbäumen und blühenden Pflanzen. Einmal mussten wir sogar einen langen, nicht beleuchteten Tunnel durchqueren (siehe Foto). Etwas abenteuerlich, aber wir alle kamen wieder glücklich im Hotel an.
An einem weiteren Tag fuhr unsere Frauengruppe in die Hauptstadt Funchal. Die Stadt erhielt ihren Namen, weil die Portugiesen bei der Entdeckung der Insel dort außerordentlich viel Fenchel vorfanden. Auf dem Markt konnten wir tropische Früchte und das Inselgetränk „Poncha“ (Punsch) probieren.
Um 16:30 Uhr begann unsere ruhigere Nachmittagspraxis. In einem geräumigen Zelt praktizierten wir mit wechselndem Fokus Yin- & Yang-Yoga, versuchten uns mit „einer Freundin“ in Partnerübungen zu unterstützen und mit einer abschließenden Ruhephase zu entspannen.
Am Abend erwartete uns ein innovatives 3 Gänge-Menü. Wir konnten aus jeweils zwei Vor-, Haupt- und Nachspeisen wählen. Für unsere vegetarischen und veganen Frauen wurde ein weiteres Essen zubereitet.
Im Laufe dieser Woche im Hotel Estalagem wurden unsere Gespräche immer intensiver, humorvoller, anregender und vor allem bereichernder. Ich denke, dass wir ALLE entspannt, glücklich und mit neuen Erfahrungen und Inspirationen nach Hause geflogen sind.
Ich bedanke mich bei meinen tollen Frauen – bei meinen klugen Frauen und bei meinen schönen Frauen. Namaste und lasst eure Fingerkuppen immer und überall strahlen.
Herzlich,
Kommentar schreiben
Kommentare
Keine Kommentare