Reisebericht Kapverden: Äußere und innere Bewegung
In 25 Jahren Reisejahren habe ich schon einiges auf dieser wunderbaren Welt sehen dürfen, fast so viel, dass ich davon unvorstellbarerweise fast übersättigt war. Natürlich bedeutet nicht jede Reise per se absolutes Glück, sinnliche Wahrnehmung, abwechslungsreiche Erfahrungen, frische Gedanken, Abenteuer und Sonne im Herzen oder das vielfach gewünschte „Genieße es.“ und „Erhol´ dich gut.“ Suchen wir Inspiration oder Kontemplation und Regeneration in der Fremde oder beides? Möchten wir unser Reise-Erleben euphorischerweise mit Mitreisenden teilen, Energie und Kraft aus dem gemeinsamen Miteinander ziehen, uns von fremden Lebenskulturen und -philosophien inspirieren lassen oder wagen wir uns im alleinigen Sein mit uns selbst ins Innen, reflektieren und wachsen? Suchen wir Aufbruch und Unterwegssein an sich oder bestimmen Sinnsuche, Sehnsucht nach neuen Eindrücken und Gefühlen unseren Antrieb? Was genau zieht uns in die Fremde? Was meinen wir da zu suchen oder zu finden?
Die NEUE WEGE Reise „Yoga, Kultur & entspanntes Wandern auf den Kapverden“ stellt einen wunderbaren Rahmen dar, um in einem faszinierenden landschaftlichen und kulturellen Ambiente genau darauf eigene Antworten zu finden. Diese Gruppenreise wurde offensichtlich mit jeder Menge Erfahrung konzipiert, um einerseits Zeit und Raum für gesellige Gemeinsamkeit und im besten Fall damit verbundene inspirierend-freudvolle, gruppendynamische Prozesse im Reise-Erleben zu schaffen sowie gleichermaßen unter meditativem Wind- und Meeresrauschen und stoisch versunkenem Blick auf die Berge in Stille mit sich allein zu sein können – sofern man denn möchte und dies gut tragen kann.
Bei dieser wunderbaren Reise ist insbesondere die Mamiwata Eco Lodge hervorzuheben, die für mich und einige Mitreisende einer der wesentlichen Gründe war, uns genau für diese Reise zu entscheiden. Wir wurden nicht enttäuscht – auch wenn unserer Gesellschaft das kindliche Staunen etwas abhandengekommen ist, bringt einen dieser wirklich besondere Ort sofort in eine andere Welt. Trotz intensiver Vorrecherche mit einem recht klaren Bild vor Augen, war ich - und wir alle - vollumfänglich vom Mami Wata geflasht – und nebenbei gesagt, ich benutze diesen Begriff wirklich selten. Inspirierende Yoga-Einheiten, beeindruckende Wandertouren durch Berg und Tal samt frei zur Verfügung stehender Zeit gaben sich jederzeit perfekt koordiniert die Hand und machte an diesem besonderen Ort - zu unser aller Glück – einen Großteil unseres gemeinsamen Reise-Erlebens aus. Überforderung oder Langeweile - weit gefehlt! Selbstfürsorge, Zeit der Stille, Kakao-Zeremonie, Geburtstagskuchenparty mit eigens kreierten künstlerischen Impulsen unserer Reisenden, Glückskekse, köstliche krautige Tees aus dem eigenen Garten, heilsame Yoga-Thai-Massagen mit ungeahnter Tiefenentspannung und vieles mehr standen auf der Tagesordnung, die wir mitnichten als Ordnung wahrnahmen. Gab es dann doch einmal ungeahnte Wehwehchen, wurden diese von unserer professionellen Reiseleitung empathisch und flexibel aufgefangen.
Apropos, die Reiseleitung und Yoga-Begleitung wurde von dem sichtlich erfahrenen Marian Fritzsche wahrgenommen, der für uns schließlich zu einer wahrhaftigen Bereicherung dieser Reise wurde. Er organisierte stets geräuschlos und unaufgeregt im Hintergrund und war als "Ruhepol" mit ausgeprägtem Gespür, was von der Gruppe gerade gebraucht wird, stets unaufdringlich präsent. Auch und insbesondere im Rahmen seines vielseitigen und aufmerksamen Yoga-Angebotes spiegelte sich wider, dass er sich zu jeder Zeit auf die fast unausgesprochenen Bedürfnisse seiner Gruppe einstellte. Er schaffte es mit spürbar fundierter Erfahrung und Leichtigkeit verschiedene Yoga-Level der Gruppe mühelos zusammenzubringen und "Neulinge" ohne viele Worte und vollkommen zwanglos mit der Yoga-Philosophie vertraut zu machen sowie über die Gefühlsebene zu verbinden. Auch erfahrenere Yoga-Praktizierende wurden angemessen gefordert und mit bemerkenswertem Empathievermögen gesehen und bedacht. Insgesamt bietet Marian im Rahmen einer solchen Reise so viel mehr als das was man üblicherweise von einem "klassischen" Yoga-Angebot kennt und erwartet.
Natürlich gäbe es noch unendlich mehr (Schönes) von dieser Reise zu berichten, was aber eben mit unterschiedlichem Blick auf die Welt stets anders ausfallen wird. Meine Mitreisenden werden trotz dessen einheitlich und überzeugt schmunzeln, wenn eines meiner Highlights auf einer kapverdischen Dachterrasse in Mindelo, einer authentischen Hafenstadt und Kulturmetropole, an einem unserer vielen schönen Yoga-Abenden seinen unerwarteten Lauf nahm: im Sonnenuntergang mit Blick auf das windgetriebene Meer samt wolkenverhangener Berge, verbunden mit einem Angriff unserer windgetriebenen „Killermatten“ und daraus resultierenden, ungeplanten und einfach nicht enden wollenden, herzlichen und verbindenden Lach-Yoga, was von Marian dem Anlass entsprechend nur noch mit der Happy-Baby-Asana zu retten war. Was gibt es Schöneres, als eine Yoga-Matte nicht nur mit Schweißperlen, sondern auch mit Freudentränen zu benetzen.
NEUE WEGE gelingt es bemerkenswert und einzigartig, mit dieser Reise die besten Voraussetzungen für individuelles Glückserleben zu schaffen - was wir jeweils daraus machen, bleibt unser aller Geheimnis.
Herzlichen Dank an NEUE WEGE und Marian Fritzsche für eine besondere Reise mit einer besonderen Yoga-Experience an einem besonderen Ort dieser Welt.
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