Reisebericht Deutschland: Yoga & Wellnesswandern im Allgäu
Eine wunderschöne Seminarwoche liegt hinter uns - wieder einmal in einem meiner Lieblingshotels, Bio-Berghotel Ifenblick in Balderschwang. Bisher war ich immer mit einer Yoga- und Skilanglaufgruppe im März dort. Da ich dafür dieses Mal keinen Termin zu diesem Zeitpunkt bekam, probierte ich es einmal im Herbst. Es war natürlich ein Risiko, in Balderschwang im November eine Reise mit Wanderungen anzubieten. Da hätte um diese Zeit das Wetter sehr ungemütlich sein und auch schon Schnee liegen können. Aber wie ein Sprichwort so schön sagt: Wenn Engel reisen ….
Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter und konnten alle Wanderungen wie geplant durchführen. Die erste kurze Tour führte uns zu einem uralten Baum, dem Wahrzeichen von Balderschwang: der tausendjährigen Eiche, ca. 2000 - 4000 Jahre alt. Ein kleiner, unscheinbarer, aber vom Wind gegerbter Baum, dem man sein Alter nicht ansieht. Aber es ist ein erhebendes Gefühl: was er wohl schon alles gesehen und erlebt hat? Da bot sich die Asana „der Baum“ geradezu an. Die Eibe besteht aus zwei Stammteilen, deshalb die Asana auch als Paarübung. Auf dem Rückweg ging es über den Themenweg „sich Zit long“ (auf allgäuisch: sich Zeit lassen, und deshalb sehr passend zu unserem Seminarthema) auf einem Höhenweg zurück zum Hotel. Auf 16 Stationen wird dort das Leben der Menschen in den Balderschwanger Bergen im Naturpark Nagelfluhkette und die darin lebenden Tiere und Pflanzen vorgestellt.
Auf der zweiten Wanderung teilte sich die Gruppe. Wir fuhren mit ein paar Autos zur Passhöhe Riedbergpass. Von dort wanderte die größere Gruppe auf das Riedberger Horn und konnte dort eine herrliche Aussicht über die ganze Alpenkette genießen. Die kleinere Gruppe wanderte in anderer Richtung des Rundwegs zur Oberen Mittelalpe. Wenn wir es geplant hätten, hätte es nicht besser klappen können: gerade rechtzeitig zur gemütlichen Einkehr trafen wir dort wieder aufeinander und waren alle wieder versammelt.
Die dritte Wanderung zum Scheuen Wasserfall war anfangs noch etwas ungewiss, weil es in der Nacht geregnet hatte und die Gefahr bestand, dass der Weg glitschig und rutschig sein könnte. Aber wir planten, nur so weit zu gehen, wie wir uns sicher fühlten. Der Weg führte auf einem Bergpfad über Alpenwiesen durch einen idyllischen Bergwald mit knorrigen alten Bäumen und schließlich etwas steil über Steine und Felsen hinunter zum Wasserfall. Aber mit gegenseitiger Hilfe klappte alles wunderbar. Am etwa 20 Meter hohen Wasserfall wurden wir mit einem einzigartigen Schauspiel inmitten des Naturparks Nagelfluhkette belohnt. Hier fühlten wir die Nähe an die Naturkraft der Alpen.
Um uns auf die Wanderungen vorzubereiten und auf den Tag einzustimmen begann der Tag natürlich mit einer Achtsamkeitsmeditation und sanften Yogastellungen, aufgebaut nach der Wirkungsweise der 7 Hauptchakren. An den Tagen ohne Wanderung klang der Tag aus mit einer Yogaeinheit geprägt von Ruhe, Langsamkeit und viel Entspannung mit Yin Yoga und Yoga Nidra. An einem Abend erschien eine Teilnehmerin nicht zum Abendessen. Sie sagte uns am nächsten Morgen, sie sei nach dem Yoga auf ihrem Zimmer eingeschlafen, so entspannt sei sie gewesen. Sie war sehr glücklich darüber, da die Zeit in ihrem Berufsalltag vorher für sie sehr stressig und anstrengend gewesen war. Mit beigetragen zum Wohlfühlen in dieser Woche hatte sicherlich auch die sehr freundliche und entspannte Atmosphäre im Hotel und das sehr gute Essen.
Es war eine sehr nette Gruppe, sehr nette TeilnehmerInnen, so wie ich es mag: ohne Stress und Anstrengung, loslassen und im Fluss sein, dann passiert alles wie von selbst. Pantha rei, alles fließt, wie das Wasser im Wasserfall.
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