Entspannen Sie im Strandkorb mit Blick auf die Nordsee
03.07.2023 NEUE WEGE Yogalehrerin Barbara Sylvia Kemkes

Reisebericht Deutschland: Das Yin und Yang der Yogapraxis auf Baltrum


Genießen Sie die Ruhe am Strand
Das idylissche Naturhotel auf Baltrum
Spazieren Sie durch die Dünen auf Baltrum

Nach längerer Anreise endlich Meer in Sicht – gespannt warten wir auf die Fähre, die uns auf die Insel bringt. Bei herrlichem Sonnenschein und ruhiger See verlassen wir das Festland und nehmen Kurs auf Baltrum. Einige Teilnehmerinnen der Reise haben sich bereits mit mir zusammengefunden und ein erster Austausch findet auf der Fähre statt. Wir bewundern die Seehunde auf der Sandbank und schon sind wir im Hafen von Baltrum angekommen. Das Gepäck im Wagen hinterherziehend laufen wir zu unserem Naturhotel, wo uns Herr Noppen freundlich begrüßt. Schnell das Zimmer beziehen und ab zum Strand - bevor beim Abendessen im „Teehaus“, dem für uns besten Restaurant der Insel, ein erstes Zusammentreffen der Gruppe verabredet ist.

8 Frauen und 2 Männer haben sich zusammengefunden, um in dieser Woche gemeinsam das Yin und Yang der Yogapraxis zu erfahren. Gleich zu Beginn wird deutlich, wie sympathisch sich alle sind. Es wird erzählt, gelacht, das Essen genossen – ein wunderbarer Start!

Am nächsten Morgen beginnen wir mit einer sanften Yogapraxis, ergänzt durch Bewegungsformen aus dem QiGong. Den Alltag abstreifen und erst mal ankommen auf dieser herrlich ruhigen, weil autofreien, Insel. Dieses zur-Ruhe-kommen, entspannen und loslassen – aber auch Erlebnisse verarbeiten und neue Energie gewinnen – sind die Motive der Teilnehmenden für diese Woche. Dementsprechend gestalte ich die Yogapraxis atembezogen, sanft und in die Ruhe führend. Dabei intensiviere ich im Laufe der Woche leicht die Anforderungen und ermögliche insbesondere Erfahrungen mit dem Atem.

Anschließend findet beim Frühstück mit einem ansprechenden Buffett ein reger Austausch und neugieriges Kennenlernen statt. Bis zur spätnachmittäglichen Yogaeinheit gilt es dann, einen ersten Eindruck von der Insel zu bekommen. Das Meer ruft, zumal das Wetter zum Baden und Strandspaziergang einlädt. Diese Insel zieht ihre Besucher immer wieder an, so dass viele Gäste wiederkommen und schon seit Jahren immer wieder hier ihren Urlaub verbringen. Mir erschließt sich die Insel mit jedem Tag mehr. Obwohl ich schon einmal vor 6 Jahren hier eine Yogareise begleitet habe, erscheint mir vieles unbekannt. Obwohl die Kleinste - zumindest der ostfriesischen Inseln - gibt es genug zu laufen und viele Wege, die sich einem nicht auf Anhieb einprägen. Gerne nehme ich die Möglichkeit in Anspruch, mit dem Fahrrad des Hauses schnell einen kleinen Einkauf zu erledigen – zumal von 12-15 Uhr überall Mittagspause ist. Allerdings nicht bei den Restaurants und Cafés – sie verführen mit den köstlichsten Angeboten, vor allem herrlichen Kuchen und einem hervorragenden Watt`nEis.

Für die Bewegungsfreudigen lädt der Gezeitenweg ein, die Insel ausgiebig zu erwandern. 3 ½  Stunden dauert es, am Strand entlang bis zur Ostspitze und dann durch die Dünenlandschaft Richtung Wattseite zu laufen. Barfuß eine Wonne für die Füße, kann man sich anschließend im Café Kluntje – ein Muss auf der Insel – mit herrlichem selbstgebackenem Kuchen, frischen Waffeln und erlesenen Tees belohnen. Lohnenswert ist auch ein Blick in die einzigartige katholische Kirche, das Inselmuseum und immer wieder die besondere Natur mit ihren Pflanzen und Vögeln.

Am späten Nachmittag finden sich alle zur zweiten Yogaeinheit des Tages ein. Yin-Yoga ist das Thema, das den meisten noch unbekannt ist. Nach einer theoretischen Einführung erleben alle die äußerst entspannende Wirkung der leichten Dehnungen – unterstützt von Kissen, Decken u.a.. Die ersten Rückmeldungen sind überaus positiv und im Laufe der Woche genießen alle immer mehr die Wirkung der länger gehaltenen Asanas. Besonders geschätzt werden meine Erläuterungen zu den Zusammenhängen mit der chinesischen Lehre der Elemente und Meridiane sowie einzelne Aspekte der Yogaphilosophie. Dazu gehe ich auf Gefühle ein: was bedeuten sie für uns und was ist ihre Funktion? Wie gehe ich mit ihnen um und wie helfen die Asanas, mit ihnen umzugehen? Spannende Erfahrungen werden diese Woche gemacht, die weitergeführt und vertieft werden wollen.

Herausragend war die Erfahrung der Gruppe, dass jede und jeder ohne Bewertung akzeptiert und respektiert wurde. Tiefgründige, humorvolle und interessante Gespräche fanden beim gemeinsamen Abendessen oder im Laufe des Tages beim zufälligen oder geplanten Zusammentreffen statt. Alle fühlten sich von Tag zu Tag erholter und wohler. Sich auch mal für ½ oder 1 Tag eine Yogaauszeit zu gönnen – Selbstfürsorge in jeder Hinsicht zu betreiben – kann auch für den ein oder anderen Teilnehmenden wichtig sein. Ahimsa – liebevoller Umgang mit sich selbst und mit anderen – als eines der Yamas des Yogaweges könnte der Welt guttun. Diese Woche bot vielerlei Gelegenheit dazu. Zu gerne hätten alle die viel zu schnell vergangene Woche verlängert. Dennoch zufrieden und dankbar verabschiedeten wir uns voller Sympathie. Klingt es noch in Euren Ohren? "Atme tief ein.... und laaaang aus – hauchen, seufzen, stöhnen! Zeige Dich der Welt in Deiner Einzigartigkeit und mute Dich ihr zu!"

Schön war`s auf Baltrum – gerne wieder!

Barbara Sylvia Kemkes

 

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