Reisebericht Baltrum: Yoga und Zeit zum "Nichtstun"
Eine Woche im Naturhotel Baltrum – diese Insel entschleunigt – sofort. Sofern man sich auf die inseleigene Zeit einlässt, frohen Herzens das hektische Stadtleben hinter sich lässt und sich ganz dem Wetter anpasst, das innerhalb von einem Tag alles bereithalten kann: Wir wurden von strahlendem Sonnenschein in Neßmersiel am Fährhafen und später auf Baltrum begrüßt, konnten gleich die Füße in der Nordsee baden. Und doch waren wir froh, dass wir unsere Softshelljacken und Mützen dabei hatten. Gleich am nächsten Tag und im Laufe der Woche immer mal wieder, hatten wir mit Starkwind und sogar mit einer steifen Brise (Windgeschwindigkeiten von bis zu 61km/h) zu kämpfen.
Doch auch der Wind konnte uns von einer Ostumgehung von Baltrum nicht abhalten. Bei zügigem Schritt ist dies innerhalb von 2 Stunden zu schaffen. Besonders fasziniert haben dabei die Möwen, die sich bei solch starkem Wind haben gleiten lassen: rückwärts und sogar seitwärts, rechtzeitig landend, bevor sie vollkommen von ihrem Kurs abkamen. Die Temperaturen, ob bei Wind oder Sonnenschein, waren immer angenehm.
Wir alle hatten uns darauf eingestellt, dass die kleinste der ostfriesischen Inseln (15km²) uns genügend Zeit zum Schmökern und Entspannen bieten würde. Mit allem, was die Insel zu bieten hat, hätten wir jedoch noch mehrere Wochen dort verbringen können, ohne dass uns langweilig geworden wäre: schöne Geschäfte, das Nationalkundehaus, das Inselmuseum, die sehenswerten drei (!) Kirchen, Inselumrundung, Wattwanderung, Massagen, Schwimmbad, Cafés, Theater, Kino, Konzerte und und und...
"Und dann braucht man ja auch noch Zeit einfach nur dazusitzen und vor sich hin zu schauen." (Astrid Lindgren), besonders auf das Meer und die zahlreichen schönen Sonnenuntergänge.
Sich in der freien Zeit einfach treiben lassen, laufen, ohne die Kilometer im Auge zu behalten oder wann es Zeit wäre, umzukehren – dafür ist Baltrum klein und gleichzeitig groß genug, um innerhalb von einer Woche immer wieder irgendwo einen neuen Weg oder einen neuen Ausblick zu finden.
Und egal ob man alleine in die freie Zeit gestartet ist oder in einer Gruppe, irgendwo ist man immer weiteren Teilnehmerinnen begegnet. Oft haben sich gesellige Runden unterwegs gefunden, ohne es der Einzelnen übel zu nehmen, wenn sie lieber ihrer eigenen Wege gehen wollte.
Uns allen hat es gefallen, wir kommen gerne wieder!
Ihre Petra Fülle
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