Reisebericht Baltrum: Ein reiner Genuss der ostfriesischen Natur
Dies war mein zweiter Aufenthalt auf Baltrum. Als ich 2019 zum ersten Mal eine NEUE WEGE Yogagruppe dort begleitete, war mir sehr schnell klar, dass es für mich der ideale Ort für Yoga ist und dass man dort wie kaum an einem anderen Platz Kraft tanken, Dinge überdenken und ggf. auch die Perspektive wechseln kann. Dies war auch mein Thema dieses Jahr: "Perspektivenwechsel mit Viniyoga".
Wir haben uns in dieser Woche mit diesem Thema beschäftigt und betrachtet, wie unser Geist oft „verwirrt und getrübt“ sein kann und uns somit manchmal das Herz schwer macht und was es im Yoga Sutra dazu an Ideen gibt. Yoga lehrt uns aber auch mit welch positiven Inhalten man den Geist „füttern“ und somit zu mehr Zufriedenheit, zu mehr Seelenfrieden finden kann.
Diese positiven Gedankengänge, diese innere Ruhe, diese Möglichkeit in-sich-zu-gehen wird auf Baltrum unterstützt durch die Vogelgesänge, die kein Motorgeräusch unterbricht - vor allem jetzt im Mai in der Brutzeit der Möwen ist das über den Salzwiesen sehr beeindruckend – sowie durch den Anblick der total entspannten Pferde auf den Weiden, freilaufenden Fasanen und Kaninchen, Gänsefamilien, die ihrem Nachwuchs die Welt zeigen und vielen Vögeln, deren Namen ich gar nicht kenne – Bilder und Geräusche der Natur, die das Herz berühren.
Wir haben herrliche Spaziergänge über die Insel unternommen, durch die Salzwiesen, die Dünen, durch das an eine Oase erinnernde Birkenwäldchen im Osten der Insel, entlang des weißen Strandes, an dem man stundenlang Muscheln sammeln möchte oder einfach nur sitzen und staunen kann.
Nachmittags traf man meist jemanden aus der Yogagruppe in einem der wenigen Cafés, wo es durchweg leckeren Kuchen, frische Waffeln und den berühmten Friesentee gibt, dessen Trinkweise eine Wissenschaft für sich ist – zuerst den Kandis, dann den Tee und danach die Sahne, so dass sich Wölkchen bilden und ja nicht umrühren!
Ein MUSS ist die Inselführung, bei der wir auf äußerst unterhaltsame Weise nicht nur etwas über die Geschichte der Insel erfuhren sondern auch über das heutige Leben dort, das sich schon sehr von dem unseren am Festland unterscheidet. Eine Wattwanderung ist ebenso zu empfehlen wie der Besuch des örtlichen Museums.
Auch wenn die Luft Anfang Mai noch kalt war, haben wir dann doch die wärmenden Sonnenstrahlen genutzt und konnten dreimal am Nachmittag die Yogaeinheit am Strand beginnen – ein besonderer Genuss!
Und abends haben wir uns mehrere Lokale ausprobiert und immer lecker gegessen, natürlich vor allem Fisch, aber es gibt auch andere Köstlichkeiten.
Es war eine rundum schöne Woche und der Abschied fiel nicht leicht. Der Text von Antonia Gemein, den ich in einem Adventskalender fand, drückt für mich das aus, was ich mit nachhause nehme:
Im Frieden mit der Seele
So saß ich nun auf dieser Insel.
Um mich herum verbreitet sich eine Stille,
friedvoll, tief und vollkommen.
Ein wunderbarer Zustand, rein und sorgenfrei.
Das musste er sein, dieser Seelenfrieden.
Einfach und klar, geordnet und ruhig.
Wie so oft an diesem Ort vernahm ich in der Ferne wieder die Stimme des Pfarrers Sebastian Kneipp:
„Vergesst mir die Seele nicht.“
Wie aufgeregt war doch dieses Wesen im Alltag, das man Seele nennt. Gehetzt, aufgewühlt und voller Verpflichtungen.
Wie entspannt war es aber nun, in der Ordnung der Ruhe, ganz ohne Hektik, mit einem tieferen Sinn: Frieden.
Ich beschloss, mir das zu bewahren, diese vollkommene Ruhe dieser kleinen Insel, die meiner Seele Frieden spendete.
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