Prana, Agni und Tridosha im Ayurveda
Heute dreht sich alles um das Thema Ayurveda. Laut Ayurveda-Chefärztin Dr. Hema aus dem Nattika Beach Retreat geht es bei einer Ayurveda-Kur um die Hauptkonzepte Prana, Agni und Tridosha. Genauer gesagt geht es darum, näher hinzuschauen und zu sehen, was hinter diesen Konzepten steckt. Wir haben für Sie hinter die Kulissen geblickt und Ihnen die wichtigsten Aspekte zu den einzelnen Elemente zusammengefasst.
In diesem Video geht Dr. Hema persönlich noch einmal auf diese ayurvedischen Konzepte ein:
Prana - die Arten und wie man es beinflussen kann
Prana, aus dem Sanskrit übersetzt als „Lebenskraft“, „Lebensenergie“ und „Atem“. Wenn wir „Prana-geladen“ sind, strahlen wir Lebensfreude aus, sind konzentriert, ausgeglichen und fühlen uns stark. Das wirkt meist anziehend auf unsere Mitmenschen. Sind wir im Gegensatz dazu arm an Prana empfinden wir Symptome wie Schwäche und Antriebslosigkeit. Sie kennen es vielleicht aus eigener Erfahrung: es gibt Menschen, in dessen Gegenwart man sich angeregt, inspiriert und kraftvoll fühlt, wohingegen man bei anderen das Gefühlt bekommt, sie rauben uns die Energie. Genau das ist, was Prana mit uns macht.
Man unterscheidet einige Prana-Arten, welche mit der Flussrichtung und Funktion zusammenhängen:
- Uduna Vayu befindet sich im Hals- und Kopf-Bereich und ist somit verantwortlich für Sprache und Nervensystem.
- Prana Vayu liegt in der Brust und ist zuständig für funktionstüchtige Lungen und einen guten Atemmuskel.
- Samana Vayu ist im Bauch und zuständig für die Verdauung.
- Apana Vayu steckt im Unterleib und steuert alle nach unten gelenkten Ausscheidungen (dazu zählt z.B. auch die Geburt oder Menstruation).
- Vyana Vayu umfasst den ganzen Körper und regelt daher den gesamten Kreislauf.
Das Gute an Prana ist, dass wir es beeinflussen können.
Gute Quellen um Ihr Prana zu aufzuladen
- Ernährung (frische, lokale, saisonale und möglichst unverarbeitete Lebensmittel)
- Tages- und/oder Sonnenlicht
- Flüssigkeitszufuhr (reichlich Wasser oder Tee)
- die Luft, die wir atmen (z.B. durch Pranayama - Atemübungen)
- Kraft, die wir von anderen Menschen oder Orten bekommen
Auch eine regelmäßige Yoga-Praxis und gezielte Atemübungen können zur Stärkung des Prana beitragen und den Fluss der Lebensenergie in bestimmte Bereiche unseres Körpers lenken.
Kleiner Tipp: Amlamus Chyavanprash (aus der indischen Stachelbeere Amla). Schon 1-2 Teelöffel davon am Tag reichen aus, um Ihnen einen richtigen „Prana-Kick“ zu verleihen.
Fazit: Prana ist die Lebensenergie, die alle wichtigen Organe steuert. Wobei diese Lebensenergie zu einem gewissen Teil aus der Nahrung entnommen wird und diese nur in Energie umgewandelt werden kann, wenn das Verdauungssystem, das sogenannte Agni auch richtig funktioniert.
Agni - Dysbalancen ausgleichen
Haben Sie schon einmal von Agni gehört? Eigentlich ist Agni der Feuergott im Ayurveda. Auf den Menschen bezogen überträgt sich das aber auf das Verdauungsfeuer, also die Kraft, welche sich auf unsere Lebensenergie auswirkt.
Ziel des Ganzen ist es, Agni mit der richtigen Ernährung im Gleichgewicht zu halten und das sogenannte Ama (Rückstände von Stoffwechselvorgängen; Schlacken) nicht überhandwerden zu lassen. Falls es dazu kommen sollte, dass Sie vermehrt Ama im Körper haben, kann es sein, dass wichtige Energiekanäle verstopft werden und Ihr Prana nicht frei fließen kann. Im umgekehrten Sinn heißt das, ein unzureichendes Agni bringt wenig Prana. Ist das Verdauungsfeuer also gestört, herrscht ein Ungleichgewicht im Körper, was im Ayurveda wiederum als Wurzel jeder Krankheit gilt.
Glücklicherweise gibt es sowas wie Ayurveda, die Weisheit des langen Lebens und Sie können eine Dysbalance gezielt mit der richtigen Ernährung vermeiden.
Empfehlungen für die Ernährung
- Die Mahlzeit sollte aus leicht verdaulichen, frischen Lebensmitteln bestehen und möglichst verdauungsanregende Gewürze enthalten.
- Tipp: Gewürze, die das Verdauungsfeuer anregen sind „Deepana“: Ingwer, Zimt, Kurkuma, Fenchel, Koriander, Triphala, Kreuzkümmel, Amalaki.
- Möglichst warme Mahlzeiten zu sich nehmen.
- Die Mahlzeiten frisch mit Zeit und Liebe zubereiten. Denn ist die Nahrung mit positiven Absichten zubereitet, enthält sie auch mehr Prana und schmeckt besser.
- Essen Sie bewusst und nur so viel, dass ca. ein Drittel des Magens leer bleibt, so fällt es dem Magen leichter, die Speisen zu verdauen.
- Viel Wasser trinken ist gesund, aber versuchen Sie mindestens 30 Minuten vor und nach den Mahlzeiten keine großen Mengen an Wasser zu trinken. Einfach gesagt, löschen Sie Ihr Verdauungsfeuer nicht direkt, denn das ist vor allem mittags am stärksten. Für den Abend gelten eher leichte Speisen.
Apropos Wasser: Ein warmes Glas Zitronenwasser am Morgen, entfacht das Verdauungsfeuer.
Ernährung ist zwar das A und O, wie man so schön sagt, vor allem, was Agni betrifft, allerdings können Sie Ihre Verdauung auch durch bestimmte Yoga-Übungen, Pranayama (siehe Samana Vayu) oder einer Panchakarma-Kur anregen.
Tridosha - Vata, Pitta, Kapha
Ob Agni oder Prana, im Vordergrund des Ayurveda steht immer die Ernährung, denn dort heißt es „Wer richtig isst, braucht keine Medizin, wer sich falsch ernährt, dem nutzt keine Medizin.“
Die Ernährung, somit auch Prana und Agni, sind abhängig von den Dosha-Typen: Vata, Pitta und Kapha. Doshas werden auch als Bioenergien im Körper bezeichnet, welche all unsere körperlichen, geistigen und seelischen Eigenschaften in individueller Ausprägung beeinflussen.
Die drei Dosha-Typen:
- Vata – vereint Raum und Luft, also die Bewegungsabläufe des Körpers, die Atmung und das Nervensystem.
- Pitta – steht für Feuer und Wasser und regelt alle Stoffwechselvorgänge (Verdauung und Körpertemperatur).
- Kapha – bezieht sich auf Erde und Wasser und versorgt den Organismus mit Stabilität und kontrolliert den Flüssigkeitshaushalt.
Das Ziel ist es, sich durch die Doshas seiner Grundkonstitution bewusst zu werden und entsprechend den eigenen Lebensstil und Ernährung anzupassen. Dadurch werden die Doshas im Gleichgewicht gehalten und Krankheiten durch Disharmonien vorgebeugt. Das Resultat wird sein, dass Sie mit einer großen Portion Prana durchs Leben gehen, sowie das Agni entfacht wird.
Finden Sie mehr über die drei Doshas in unserem Ayurveda-Guide heraus und lernen Sie Ihren Konstitutionstyp näher kennen.
Der NEUE WEGE Ayurveda-Guide
Somit wünschen wir Ihnen ganz viel Prana und ein gutes Agni und freuen uns Ihnen im nächsten Teil unserer Nattika-Reihe mehr über das Thema "Abnehmen mit Ayurveda“ mitzugeben.
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