Interview mit Yogalehrerin Rita Uibner
Liebe Rita,
NW: Was hat Dich dazu motiviert mit Yoga anzufangen und es zu lehren? Wie sah Deine Yoga Reise seitdem aus?
RU: Mit einigen Unterbrechungen habe ich Yoga seit meiner Teenagerzeit praktiziert und habe 2010, in einer gesundheitlichen Krise, begonnen, mich intensiv mit Yoga zu beschäftigen. Ich durfte damals die heilsame, ganzheitliche Wirkung des Yoga selbst erfahren. Sehr schnell ist der Wunsch in mir gewachsen, eine solide Yogalehrerausbildung zu machen, die ich 2016 beendete, um diese wunderbare Wirkung von Yoga weiterzugeben. 2020 schloss ich eine dreijährige Ausbildung im therapeutischen Yoga ab und leite auch Weiterbildungen für YogalehrerInnen.
NW: Wie würdest Du Deinen Yogastil beschreiben?
RU: Ich unterrichte Yoga auf eine rückengerechte und gelenkschonende Art. Der Fokus liegt auf dem Üben im beschwerdefreien Bewegungsumfang und der Selbstwahrnehmung. Sanfte, atemgeführte Bewegungen wechseln sich mit Übungen ab, die Kraft und Stabilität aufbauen. Außerdem sind vor allem entschleunigende Atemübungen und die Selbstwahrnehmung ein fester Bestandteil.
NW: Was bedeutet Yoga für Dich?
RU: Yoga hat mir gezeigt, wie sehr Geist und Körper eine Einheit bilden. Was Yoga schon seit Jahrhunderten lehrt, entdecken neue Wissenschaftszweige wie die Psychoneuroimmunologie gerade wieder. In meiner Yogapraxis fühle ich mich ganz, klar und geerdet.
NW: Wer aus der Yogaszene bzw. welcher Yoga Lehrende hat Dich besonders inspiriert?
RU: Ich hatte das große Privileg, meine Yogatherapieausbildung bei Dr. Ganesh Mohan und Dr. Günter Niessen machen zu können. Hier wurde mir bewusst, wie aktuell die traditionellen Schriften des Yoga sind. Diese integrale Sichtweise auf Körpers, Geist und Ich war für mich das fehlende Verbindungsstück zwischen moderner Psychologie, westlicher Medizin und Spiritualität.
NW: Was ist das Besondere an Klangschalentherapie? Wie und warum ist sie wirkungsvoll?
RU: Die Schwingungsfrequenzen der Klangschalen stimulieren langsame Hirnwellen, die zu tiefer Entspannung führen. Dies fördert die Ausschüttung von Hormonen, die Stress abbauen und Regenerationsprozesse im Körper unterstützen. Um diese wunderbare Wirkung zu erfahren, muss man sich nur dem Klangerlebnis öffnen.
NW: Wie kann Yoga bei körperlichen Beschwerden helfen?
RU: Kräftigung, Stabilisierung, Mobilisierung und funktionelle Dehnung, immer im beschwerdefreien Bereich, fördern die Gesundheit der Wirbelsäule und der Gelenke. Beweglichkeit sollte immer durch Kraft abgesichert sein. So kann Yoga Beschwerden des Bewegungssystems vorbeugen bzw. lindern. Die stressmindernde Wirkung von Yoga ist auch ein wichtiger Baustein in der Vorbeugung und Linderung vieler psychosomatischer Beschwerden.
NW: Wie kann Yoga bei psychischen Beschwerden helfen?
RU: Grob gesagt sind viele psychischen Beschwerden die Folge von zu hoher oder zu geringer geistiger Aktivität bzw. Stimmung. Hochstimmung und Hyperaktivität vs. Depressivität und Antriebsschwäche. Die bewusste Wahrnehmung des Moments und die Erfahrung, dass ich selbst Einfluss auf meine Gedanken nehmen und meine Emotionen regulieren kann, wirken an der Wurzel. Besonders Meditationstechniken und achtsam ausgeführte Asanas, sowie zielgerecht eingesetzte Atemtechniken sind hier besonders hilfreich.
NW: Wie kombinierst du deine Tätigkeit und Erfahrungen als Heilpraktikerin für Psychotherapie mit Yoga?
RU: Je nach den individuellen Beschwerden und Zielsetzung erarbeite ich einen Behandlungsplan, der in unterschiedlichen Anteilen Gespräche mit Körperwahrnehmungsübungen und Atemtechniken kombiniert. Körper und Geist sind eine Einheit und müssen ganzheitlich behandelt werden.
NW: Wie kombinierst du Yoga mit anderen Ansätzen um daraus „The Inner Work“ zu bilden?
RU: In meiner psychotherapeutischen/ beratenden Tätigkeit steht die Erforschung von limitierenden Glaubenssätzen, die sich in Persönlichkeitsanteilen manifestieren, im Zentrum. Dazu nutze ich Techniken aus dem IFS (System der inneren Familie), das Gesprächstechniken mit Elementen wie Meditation, Atem und Körperwahrnehmung verbindet. Die Arbeit im Inneren, auf oder abseits der Yogamatte, stärkt das SELBST und dessen innere Führung, wodurch sich Blockaden nach und nach auflösen.
NW: Was planst Du mit den Reiseteilnehmenden zu machen? Was können sie erwarten?
RU: Die Körperarbeit im Yoga ergänze ich, je nach Schwerpunkt der Reise, mit Impulsen die die Selbstführung, um die Erfahrung der Selbstwirksamkeit fördern. Die Erfahrung auf der Matte und das gesundheitsfördernde Üben stehen natürlich im Mittelpunkt.
NW: Wem würdest Du Deine Reise mit NEUE WEGE besonders empfehlen?
RU: Allen, die neben den klassischen Elementen des Yoga (Körperübungen, Atemtechniken, Meditation usw.) auch den Weg des Jnana Yoga (Yoga des Wissens und des Geistes) kennenlernen, bzw. vertiefen möchten.
NW: Hast Du eine Übung oder eine Yoga-Weisheit, die Du unseren Blog-LeserInnen mitgeben möchtest?
RU: "Gesundheit ist Reichtum, geistiger Frieden ist Glück, Yoga zeigt den Weg" - Swami Vishnu Devananda
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