Interview mit Yogalehrerin Naomi Röck
Sie kombiniert in ihrem Yoga verschieden Stile und beschreibt ihre Stunden als Komposition in der "alles mit allem verbunden" ist. Tänzerin und Yogalehrerin Naomi Röck begleitete unsere Gäste schon auf vielen Reisen. Heute stellen wir sie Ihnen im Interview vor.
Liebe Naomi,
Yoga zählt seit vielen Jahren zu einem festen Bestandteil in deinem Leben. Wie bist du ursprünglich zu Yoga gelangt und was fasziniert dich daran?
Yoga begegnete mir schon mit 18 Jahren. In dem Dorf, wo ich aufgewachsen bin, gab es einen neuen Yoga-Kurs und ich fühlte mich sofort zu hause und liebte das Gefühl, dass Yoga in meinem Körper auslöste.
Yoga gibt mir Raum...
Ich übe Yoga mit der Kraft meines Herzens - und so bekommt meine Yogapraxis eine wunderbare, natürliche Leichtigkeit - Yoga entfaltet sich - mein Körper findet von selbst die richtigen Haltungen - ich fühle mich frei und weit - jede Asana ist ein Gebet - ich lerne zu vertrauen.
Mich fasziniert an Yoga, dass es mir einen Weg nach Innen weist - zu Wandlungsprozessen im Innen und Außen - Yoga macht mich frei von der ständigen Suche nach Anerkennung - Yoga lässt mich spüren.
Mit Yoga lausche ich nach innen und strahle nach außen.
In deinem Yogaunterricht übst du Hatha-Vinyasa-Flow-Yoga und Yin-Yoga. Wie würdest du deinen Stil beschreiben und was ist deiner Meinung nach das Besondere daran?
Wenn ich Yoga unterrichte ist "alles mit allem verbunden". Jede meiner Stunden ist eine eigene Komposition. Eine Yogaschülerin hat einmal gesagt, dass ich in jeder einzelnen Stunde eine Geschichte erzähle. Es ist wie eine Reise, auf die ich meine Schüler mitnehme.
Ich gebe jeder meiner Stunden ein Thema und eine Intention. Darauf basierend wähle ich meine Musik und die passenden Asanas aus und lasse mich davon durch die Stunde tragen.
Besonders wichtig ist mir die Balance zwischen der lunaren und solaren Kraft im Yoga und daher unterrichte ich im Wechselspiel von Yin und Yang. Wichtig finde ich auch eine gute Ausrichtung und mehr Wissen über den Körper und so fließt lebendiges Anatomiewissen in meinen Unterricht ein.
Mein Yoga besitzt ein starkes Element des Spiels. Wenn du verspielt bist im Umgang mit Asanas - fühlst du dich freier, offener - du wirst experimentierfreudiger. Im Sanskrit heißt es kosmisches Spiel – „Lila“... und Spielen ist Frieden - prozessorientiert und ganz im Augenblick!
Du bist Tänzerin - lässt du Aspekte von Tanz in deinen Yogaunterricht einfließen?
Jaaaaaaa ... meine Seele ist eine Tänzerin.
Ich unterrichte gerne dynamische Meditationen und betone in meinem Unterricht gerne den faszialen Aspekt durch fließende, verbindende Bewegungen und verbinde Asanas gerne zu einer kleinen Choreografie.
Auch meine Tanz- und bewegungstherapeutische Ausbildung (Tamalpa Life/Art Process) fließt in meinen Yogaunterricht mit ein.
Du hast bereits einige Reisen nach Sri Lanka unternommen. Wie würdest du das Land und die Leute beschreiben und was fasziniert dich besonders an diesem Land?
Ich reise seit 2004 nach Sri Lanka. Ich liebe das Flüstern des indischen Ozeans und das Lächeln der Menschen dort. Ich liebe Reis und Curry, am Strand zu sitzen und eine frische Kokosnuss zu trinken oder einen Papayasaft.
Ich bin von Geburt an „mondsüchtig“ und finde es wundervoll, dass in Sri Lanka jeder Vollmond ein Feiertag ist – die Menschen sich im blumengeschmückten Tempel treffen und gemeinsam Mantren singen.
Unterscheidet sich der Yoga-Unterricht während der Kur von den Yoga-Stunden, die du auf den Yoga-Reisen anbietest?
Yoga und Ayurveda sind zwei sich ergänzende Systeme und stehen auf Grund ihrer vedischen Wurzeln in enger Verbindung miteinander. Beide spiegeln den Gedanken wider, dass wir im Einklang mit unserem inneren Wesen und seinen Fähigkeiten leben wollen. Nach dem Ayurveda ist jeder ein einzigartiger Körper-Seele-Typ und hat daher seine eigenen Bedürfnisse, was Nahrung, Lebensweise und auch Yoga anbelangt. So unterrichte ich während einer Ayurveda-Kur ein Yoga, dass die Doshas ausgleicht und berücksichtige auch die verschiedenen Bedürfnisse der einzelnen Schüler.
Eine Ayurveda-Kur ist oft sehr fordernd und so ist der Yogaunterricht, den ich anbiete, sanfter als auf anderen Yogareisen.
Hast du bereits Erfahrung mit Ayurveda gemacht?
Ich habe 2004 meine erste Ayurveda-Kur gemacht und integriere seitdem Ayurveda in mein Leben. Ayurveda ist die Weisheit vom Leben – vom Leben in seinem tiefsten Sinne als schöpferisches und spirituelles Abenteuer.
Hast du noch eine Yoga-Weisheit oder Yogaübung, die du unseren Blog Lesern mitgeben möchtest?
Eine Atemmeditation finde ich sehr schön.
Lege beide Hände auf dein Herz, spüre deine Wärme und lass ein lebendigen Dialog zwischen deinem Atem und der Welt entstehen. Atme in die Mitte deines Brustkorbes ein und in das Endlose aus. Empfange wach und mit offenem Herzen und schenke dich sanft und vorbehaltlos zurück – lass dich atmen.
Schließe deine Augen...
verliebe dich - bleib dort
Du bist dein eigener Guru...
(Rumi)
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