Interview mit Iyengar-Yogalehrerin Uli Hawel
Seit 2012 ist sie in unserem NEUE WEGE Team als Kursleiterin dabei und bringt unsere Gäste auf Reisen in Europa zu Entspannung und unvergesslichen, schönen Erlebnissen im Yoga Urlaub. Dürfen wir vorstellen: Iyengar-Yogalehrerin Uli Hawel. Iyengar-Yoga ist ihre Leidenschaft, die sie ihren Yogi(ni)s mit viel Einfühlungsvermögen und Erfahrung vermittelt. Ihre nächste Reise im Mai geht nach Madeira ins Hotel Estalagem. Im Interview mit Uli erfahren Sie mehr über ihren Stil, ihr Lieblingsreiseziel und was das schönste am Yoga für sie ist.
Liebe Uli,
wie bist du ursprünglich zu Yoga gekommen und wie kam es dazu, dass du dich entschieden hast, Yogalehrerin zu werden?
Das erste Mal habe ich als Kind von Yoga gehört, da meine Tante und mein Onkel schon in den 70ern Yoga praktizierten. Als ich meinen Vater fragte, was das denn sei, sagte er: “Du stehst auf dem Kopf und denkst an nichts!“
Damals konnte ich mit der Antwort nicht viel anfangen, aber heute weiß ich, dass er Recht hatte. Meine erste eigene Yoga-Erfahrung hatte ich dann 1998 – eine ganz klassische Hatha-Yogastunde. Ich war sofort inspiriert, aber als ich dann meine erste Iyengar-Yogastunde praktizierte war ich Feuer und Flamme und wusste sofort: das ist es!!! und eines Tages möchte ich das auch unterrichten.
Du bist zertifizierte IYENGAR® Yogalehrerin. Was ist das Besondere an diesem Yoga-Stil und was fasziniert dich daran am meisten?
Als ich mit Iyengar-Yoga begann, war ich fasziniert von der Genauigkeit der Arbeit in den jeweiligen Haltungen. Meine Aufmerksamkeit und Konzentration ging sofort zu meinem Körper und der Alltag blieb außerhalb der Yogamatte.
Jede Stunde wird ein anderer Schwerpunkt gesetzt, sodass man über Standhaltungen, Vorwärtsstreckungen, Drehungen, Rückwärtsstreckungen sowie regenerative Haltungen und Umkehrhaltungen ein großes Repertoire an Yogahaltungen (Asanas) über die Wochen und Monate hinweg kennenlernen kann. Diese Art zu üben kräftigt den Körper, bildet Standfestigkeit und eine klare Körperausrichtung im Zusammenspiel mit Flexibilität, Balance und Entspannung.
Eine weitere Besonderheit im Iyengar-Yoga ist der Einsatz von Hilfsmitteln wie zum Beispiel Gurte, Klötze, Decken oder auch Stühle. Durch ihren Gebrauch kann jeder Schüler die Asanas nach seinen eigenen Möglichkeiten ausführen.
Gibt es einen Yogalehrenden, der dich besonders inspiriert hat?
Jeder Yogalehrende inspiriert einen Schüler – und Schüler sind wir doch alle.
Aber natürlich haben die Unterrichtsstunden am Ramamani Iyengar Memorial Institut in Pune, Indien mich besonders fasziniert. Dies ist die Wiege des Iyengar-Yoga und wird von Mr. Iyengar’s Kindern Geeta und Prashant Iyengar geführt, die auch beide am Institut unterrichten.
Als ich das Institut zum ersten Mal besuchte, lebte B.K.S. Iyengar (Guruji) noch. Seine Enkeltochter Abhijata hat den Unterricht geleitet und Guruji – der im selben Raum für sich übte – rief sie immer wieder zu sich, um ihr einen neuen Aspekt zu erklären, den sie an uns weitergeben sollte. Es war schön und spannend zu erleben, wie Großvater und Enkeltochter dadurch den Unterricht gemeinsam leiteten. Gleichzeitig konnte ich in meinem eigenen Körper spüren, wie Guruji’s feine und präzisen Anweisungen das Asana verändert haben.
Du begleitest bereits seit 2012 Yoga-Reisen mit NEUE WEGE. Was ist für dich das Besondere daran, mit NEUE WEGE zu verreisen und gibt es einen Ort an den du immer wieder zurück kehrst?
Reisen ist meine große Leidenschaft. Die Möglichkeit meinen Beruf, der für mich auch eine Leidenschaft ist, damit zu kombinieren ist einfach wunderbar.
Jedes Hotel oder Resort hat seine Besonderheiten – schöne Ausblicke, Plätze an die man sich zurückziehen oder auch mit Gleichgesinnten ein gutes Gespräch führen kann.
Für mich sind die Dolomiten immer wieder ein wunderschönes Reiseziel und das Naturhotel Moosmair ein herrlicher Ort, um Yoga zu praktizieren. Man ist eingebettet in ein atemberaubendes Panorama und wird von der Kräuterküche des Hauses verwöhnt. Es gibt zahlreiche Wandertouren, aber auch die Möglichkeit, sich im Wellnessbereich des Hauses verwöhnen zu lassen.
Hast du spontan ein Erlebnis von einer Yoga-Reise, das dich immer noch berührt oder zum Lachen bringt?
Alle Yoga-Reisen die ich bis jetzt begleitet habe, waren auf ihre Art einzigartig. Für mich ist es immer wieder schön zu beobachten, wie sich aus den unterschiedlichen Teilnehmenden im Laufe der Woche eine Gruppe bildet, in der man nicht nur gemeinsam Yoga praktiziert, sondern auch Ausflüge unternimmt, um die Umgebung zu erkunden.
Mich freut es, dass auf den Reisen immer viel gelacht wird, dass sich Freundschaften entwickelt haben und ich viele ehemalige Teilnehmende an neuen Orten wieder unterrichten darf. Danke dafür!
Du begleitest Yoga-Reisen an unterschiedlichen Orten in Europa. Was können die Teilnehmenden von deinen Reisen erwarten und wem empfiehlst du deine Reisen besonders?
Erwarten können meine Kursteilnehmenden einen Urlaub an einem schönen Ort in Verbindung mit Yoga.
Mein Unterricht ist ein klassischer Iyengar-Yoga. Ich versuche, in der Woche einen Bogen zu spannen, sodass man im Unterricht alle Asana-Gruppen (Steh-, Vorwärts- und Rückwärtshaltungen sowie Drehungen und Umkehrhaltungen) üben kann. Wir werden Hilfsmittel, die uns zur Verfügung stehen, einsetzen. Eine Yoga-Einheit wird, meistens am Morgen, aktiv und eine weitere am Nachmittag regenerativ in Verbindung mit Atemübungen (Pranayama) praktiziert.
Mir ist wichtig, dass man im Yoga neue Erfahrungen sammeln kann und dabei bin ich gerne behilflich.
Ich empfehle meine Reisen allen, die Spaß am Yoga-Üben haben, offen sind für eine andere Yoga-Richtung, oder auch Schülern die schon zu Hause Iyengar-Yoga üben und einen anderen Lehrer kennenlernen möchten.
Zu guter Letzt, hast du eine Yoga-Weisheit oder Übung, die du unseren Bloglesern mitgeben möchtest?
Ich liebe diese beiden Zitate von B.K.S. Iyengar:
"Das stille Wasser eines Teiches spiegelt die Schönheit seiner Umgebung. Wenn der Geist ganz ruhig ist, spiegelt er die Schönheit des Selbst."
"Der Rhythmus des Körpers, die Melodie des Geistes und die Harmonie der Seele komponieren die Symphonie des Lebens."
Namaste! Uli Hawel
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