Fasten - Selbstheilung für Körper, Geist und Seele
„Verzicht nimmt nicht. Verzicht gibt.“ Sagte einst der deutsche Philosoph Martin Heidegger. So oder so ähnlich könnte man sich das Konzept des Fastens vorstellen. Doch um was geht es beim Fasten überhaupt? Warum Fasten wir und wie macht man es richtig?
Fasten - Was und Warum?
Im Grunde genommen geht es bei den meisten Fastenarten darum, dass man für eine bestimmte Dauer auf feste Lebensmittel verzichtet. Der positive Effekt dabei ist, dass man den Körper dadurch von verschiedenen Toxinen befreien und seinen Organen eine Pause zur Regenerierung geben kann. Auch für die Seele gilt das Fasten als eine Art Reinigung, da es die Sicht nach Innen erleichtert und Raum für Neues freilegt.
Fasten bringt oft noch einige weitere Vorteile mit sich:
- Anti-Aging-Effekte und im Allgemeinen ein verbessertes Hautbild
- Ein fitteres Immunsystem und einen verbesserten Stoffwechsel
- Emotionale Auswirkungen: Stressregulierung und mehr Motivation, Veränderungswünschen nachzugehen (z. B. sich bewusster zu ernähren, den Konsum von Nikotin zu verringern).
Des Weiteren kann laut verschiedener Studie Fasten insbesondere bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und chronischen Schmerzen, wie Arthrose, Bluthochdruck, Migräne und sogar Diabetes eine positive Wirkung nachweisen.
Interessant wird das Ganze bei Krebs-Kranken, denen eine Chemo-Therapie bevorsteht. Hier soll eine kleine Fasten-Kur von zwei Tagen vor der jeweiligen Behandlung die möglichen Nebenwirkungen der Behandlung reduzieren können.
Wichtig: Wenn Sie eine Krankheit haben oder sich krank fühlen sollten Sie nur unter ärztlicher Betreuung oder in einer speziell dafür vorgesehenen Einrichtung fasten.
Eine Fasten-Kur klingt interessant für Sie? Falls ja, dann sollten Sie sich als nächsten Schritt überlegen, welche Kur für Sie infrage kommen könnte. In der folgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht der verschiedenen Fasten-Arten.
Der richtige Zeitpunkt für eine Fastenkur
Grundsätzlich gilt: Eine Fasten-Kur sollte den Zeitraum von 5 bis 14 Tagen nicht überschreiten, wenn keine feste Nahrung aufgenommen wird.
Eine Ausnahme gibt es jedoch für Fasten-Arten, bei welchen feste Lebensmittel integriert werden. Hier kann nach Absprache mit einem Arzt 3–4 Wochen länger gefastet werden. Ausgenommen von dieser Regel ist außerdem das Intervallfasten, denn dieses kann problemlos in den Alltag integriert werden.
Je nach Dauer der Fasten-Kur empfiehlt es sich ein bis zwei Mal im Jahr zu fasten, aber auch da sollten Sie auf Ihren Körper hören und tun, was Ihnen gut tut.
Wie Sie richtig Fasten
Für Einsteiger als auch Erfahrene ist die Vorbereitung auf das Fasten sehr wichtig. Dabei geht es darum seinen Körper und Geist sanft auf das Entschlacken einzustellen und an die veränderte Nahrungszufuhr zu gewöhnen. Bevor Sie allerdings anfangen zu fasten, ist es wichtig, dass Sie sich über Ihren Gesundheitszustand im Klaren sind und ggf. einen Check-up beim Arzt machen.
Die Entlastungstage
Als Vorbereitung auf die Fastenkur gibt es die sogenannten „Entlastungstage“. Ziel ist es, den Magen so gut es geht an einen leichten Einstieg in die Fasten-Kur zu gewöhnen. Dabei empfiehlt es sich z.B. nur so viel zu Essen, bis ein leichtes Sättigungsgefühl eintritt. In diesen Tagen sollten Sie außerdem auf Schonkost wie Obst, gedünstetes Gemüse, Reis, Kartoffeln, Nüsse etc. umzusteigen und viel Wasser trinken. Normalerweise beträgt die Dauer der Entlastungstage zwischen 1 und 3 Tagen.
Das Fasten
Während dem Fasten ist es wichtig, dass Sie viel Wasser zu sich nehmen, da Ihr Körper in dieser Zeit viel mehr Wasser braucht als sonst. Dazu empfehlen wir Ihnen sehr, sich täglich an der frischen Luft zu bewegen. Die Bewegung allein fördert nämlich die Ausscheidung von Schadstoffen und Ablagerungen und verhindert den Muskelabbau. Ein weiterer positiver Effekt von Bewegung vor der Haustür: die frische Luft regt die Sauerstoffversorgung der Zellen an und hat zusätzlich eine heilende Wirkung auf Ihren Geist.
Wo wir gerade bei „Geist“ sind… Vielleicht wollten Sie ja schon immer einmal einen „digitalen Detox“ machen? Die Fasten-Zeit könnte dafür den perfekten Rahmen bieten. Einfach einmal auf den unendlichen Informationsfluss um sich herum, wie Fernsehen, Handy… verzichten und dem Geist genügend Freiraum für neue Ideen und bewusste Momente geben. Ergänzend dazu sind Verwöhnungsprogramme wie die Nutzung von ätherischen Ölen, Meditationen, Bäder, Massagen oder auch Musik sehr willkommen.
Ein kleiner Tipp am Rande: Basenbäder wirken fördernd auf die Entschlackung.
Die Aufbautage
Sie haben vielleicht alle Tipps befolgt und die Fasten-Kur nähert sich dem Ende. Nun ist die Zeit gekommen, Ihre Verdauungsorgane wieder an den Alltag zu gewöhnen und die „Aufbautage“ anzugehen. Indem Sie die Kalorienzufuhr Tag für Tag behutsam erhöhen und, wie auch in den Entlastungstagen leichte Kost zu sich nehmen, findet Ihre Fasten-Kur den perfekten Abschluss.
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