Rote Beeren in weißer Schneelandschaft unsplash - maria mekht
18.12.2024

Die Legende der Rauhnächte


Die Rauhnächte – diese geheimnisvollen zwölf Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag – sind seit Jahrhunderten mit Mythen, Magie und spirituellen Praktiken verbunden. In dieser Zeit stehen die Türen zur geistigen Welt weit offen, und Rituale in den Rauhnächten bieten eine Gelegenheit, Altes loszulassen, Wünsche zu manifestieren und das kommende Jahr bewusst zu gestalten.


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Hindu-nepali Zeremonie © iStock Utopia_88

Kennen Sie die Rituale der Rauhnächte? Es ist soweit: die vierte Kerze brennt, der Baum ist geschmückt, es duftet nach Plätzchen und köstlichem Essen und die Herzen leuchten voll Freude und Gelassenheit – Weihnachten ist da! Wir wünschen Ihnen Momente voller Achtsamkeit und schöner Erinnerungen, voller Lachen und Glückseligkeit, voller Entspannung und Ruhe. Genießen Sie die Feiertage mit Ihren Lieben und nutzen Sie diese besinnliche Zeit, um neue Energie zu tanken.

Für die besondere Zeit stellen wir Ihnen heute die Legende der Rauhnächte vor, in denen wir uns ab dem ersten Weihnachtstag befinden. Diese uralten Traditionen begleiten uns inspirierend und stärkend durch die nächsten besinnlichen Tage.

Die Legende der Rauhnächte

Jedes Jahr zum Jahresende beginnen die zwölf sogenannten Rauhnächte, denen in einigen Traditionen bei uns in Europa eine besondere Bedeutung zugemessen wird. Sie werden auch als Raunächte oder Rauchnächte, zwölf Nächte (auch Zwölfte), Glöckelnächte, Innernächte oder Unternächte bezeichnet.

Die rauen Nächte starten am 25. Dezember und enden am 6. Januar. Die zwölf ergibt sich aus den sechs letzten Nächten des alten und den sechs ersten Nächten im neuen Jahr. Jede Nacht steht dabei für einen Monat des neuen Jahres.

Um die Differenz zwischen zwölf Monaten in Mondphasen (354 Tage) und dem Sonnenjahr (365 Tage) auszugleichen fügten die Kelten 11 Schalttage ein – und sahen diese Tage nun als außerhalb der Zeit liegend an. In anderen Überlieferungen beginnen die Rauhnächte bereits am Tag der Wintersonnenwende, also am 21. Dezember. Diese Tage waren für unsere Vorfahren nicht nur die dunkelsten im Jahr, sondern stehen auch für einen Neubeginn – zwölf Nächte voller Magie, Legenden, Märchen und Mythen.

In dieser Zeit stehen die Tore zur Anderswelt offen, so sagt man. Dadurch können wir in Kontakt mit unseren Ahnen und anderen spirituellen Welten treten. Es heißt sogar, dass Träume, die man in den einzelnen Nächten hat, im jeweils zugeordneten Monat des neues Jahres in Erfüllung gehen.

Rituale für die Rauhnächte

Die Rauhnächte sind eine wunderbare Möglichkeit, mit sich selbst in Kontakt zu kommen, sich Gedanken zu machen über die eigenen Bedürfnisse, Belastungen und Wünsche und sein Leben „aufzuräumen“.

 

1. Räuchern: Reinigung und Neubeginn

Die Tradition des Räucherns ist eines der ältesten Rituale der Rauhnächte. Schon in vorchristlicher Zeit wurde mit Kräutern und Harzen geräuchert, um böse Geister zu vertreiben und Häuser sowie Ställe energetisch zu reinigen. Diese Praxis wurde später auch in christliche Bräuche übernommen, wie das Räuchern mit Weihrauch.

So funktioniert es:

Gehen Sie mit einer Räucherschale durch Ihre Räume. Lassen Sie den Rauch sanft in jede Ecke ziehen und stellen Sie sich vor, wie alles Negative aufgelöst wird. Gleichzeitig können Sie Ihre Wünsche für das kommende Jahr formulieren. Verwenden Sie dabei Kräuter wie Salbei, Beifuß oder Rosmarin, die für Reinigung und Schutz stehen.


2. Die 13 Wünsche verbrennen: Loslassen und Vertrauen

Dieses Ritual ist ideal, um Ihre Herzenswünsche für das kommende Jahr zu manifestieren und gleichzeitig loszulassen, was nicht in Ihrer Hand liegt.

So geht’s:

  • Schreiben Sie vor den Rauhnächten 13 Wünsche auf kleine Zettel.
  • Falten Sie die Zettel so, dass die Wünsche nicht sichtbar sind.
  • Ab dem 25. Dezember verbrennen Sie jeden Abend einen Zettel, ohne ihn vorher zu lesen.

Am Ende bleibt ein letzter Wunsch übrig, den Sie öffnen dürfen. Dieser Wunsch liegt in Ihrer eigenen Verantwortung – Sie dürfen alles tun, um ihn im kommenden Jahr zu verwirklichen.


Frau mit einer Tasse Tee am Fenster

3. Journaling: Innenschau und Klarheit finden

Journaling – das bewusste Schreiben von Gedanken und Gefühlen – ist ein wertvolles Ritual, um diese Phase noch intensiver zu erleben. Es hilft, Klarheit über das eigene Leben zu gewinnen, Altes loszulassen und sich auf das Neue auszurichten.

So geht's: 

  • Tägliche Reflexion: Schreiben Sie jeden Abend auf, was Sie an diesem Tag erlebt haben, was Sie beschäftigt und wofür Sie dankbar sind. Notieren Sie auch Ihre Wünsche und Visionen für das kommende Jahr.
  • Fokusthemen für jede Nacht: Jede Rauhnacht steht symbolisch für einen Monat im neuen Jahr. Nutzen Sie dies, um jeden Tag einen bestimmten Bereich Ihres Lebens zu beleuchten, z. B. Beziehungen, Gesundheit, Beruf oder persönliche Entwicklung.
  • Träume und Zeichen: Halten Sie Ihre Träume und intuitive Eingebungen fest. Sie können Hinweise auf das geben, was in den kommenden Monaten wichtig wird.

Tipp: Schreiben Sie frei und ohne Bewertungen. Journaling ist ein persönlicher Raum, in dem Sie authentisch sein dürfen. Nutzen Sie diese Zeit, um sich selbst besser zu verstehen und einen bewussten Neustart zu gestalten.


4. Aufräumen: Platz für Neues schaffen

Die Rauhnächte sind auch eine Zeit des inneren und äußeren Aufräumens. Es geht nicht darum, dass man ausmisten und entrümpeln sollte, sondern nur die eigenen Dinge ordentlich und sauber sein sollten. Wer einmal so richtig ausmisten will, sollte dies vor den Rauhnächten erledigen. Es wird gesagt, dass es sonst Unglück bringt.

Das Aufräumen beschränkt sich aber nicht nur auf physische Dinge: Auch digitale Ordnung kann erleichternd sein. 

Außerdem ist Zeit seine Schulden zu begleichen. Egal ob es sich um Geld, Bücher oder andere geliehene Gegenstände handelt – die Rauhnächte sind ein guter Zeitpunkt, um alte Schulden zu begleichen. Dieses Ritual hilft, mit einem reinen Gewissen und ohne Altlasten ins neue Jahr zu starten.


Gruppe übt Yoga im Yogaraum

5. Yoga und Meditation: Zur Ruhe kommen

Nutzen Sie die Rauhnächte für eine achtsame Praxis von Yoga und Meditation. Diese Rituale helfen, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, Altes loszulassen und sich mit neuer Energie auf das kommende Jahr vorzubereiten.

Meditationstipp: Nehmen Sie sich täglich 10 Minuten Zeit, um zu reflektieren, wofür Sie dankbar sind und welche inneren Wünsche Sie für das nächste Jahr haben.

Yoga-Tipp: Sanfte Yoga-Flows helfen, den Körper zu entspannen und gleichzeitig die innere Balance zu stärken.


Die Rituale in den Rauhnächten sind eine wunderbare Möglichkeit, innezuhalten, zu reflektieren und das kommende Jahr aktiv mitzugestalten. Egal, ob Sie die traditionellen Bräuche befolgen oder Ihre eigenen Rituale entwickeln – die Hauptsache ist, dass Sie diese Zeit bewusst erleben. Lassen Sie uns die Zeit der Raunächte nutzen, um neue Energie zu sammeln, alles Alte loszulassen und frei in ein neues Jahr zu starten!


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